Monday, October 10, 2011

The power of six

Hi Leute, 

Es wird Zeit für ein weiteres Review von mir. Hier ist es:

Vor nicht allzu langer Zeit ist ein Buch erschienen, dass ich lange Zeit ungeduldig erwartet habe: „The Power of Six“ von Pittacus Lore. Es ist der zweite Teil der „Lorien Legacies“ Pentalogie.

In den Büchern geht es um neun Überlebende einer menschlich aussehenden Außerirdischenrasse, den Loriern, die zusammen mit ihren neun Beschützern, ebenfalls Loriern, auf die Erde geschickt wurden und von einer anderen Alienrasse, den Mogadori, gejagt werden. Wobei die Mogadori es nicht leicht haben, denn auf den Neun liegt ein Zauber, der es nur möglich macht, sie in einer bestimmten Reihenfolge zu töten. Erst Nr. 1, dann 2 usw.
Hinzu kommt, dass diese Neun der lorischen Garde angehören und deshalb über gewisse Superkräfte verfügen. Die einen können sich unsichtbar machen, andere können mit Tieren sprechen, wiederum andere können unter Wasser atmen. Doch die Gardisten sind Jugendliche, das heißt, dass ihre Fähigkeiten gerade erst anfangen, sich zu entwickeln.

Im ersten Buch der Reihe, „I am number four“, geht es um John Smith, den vierten Gardisten, der, nachdem Nummer eins bis drei gefallen sind, gegen die Mogadori kämpft und zusammen mit seinen Verbündeten alle Mogadori tötet, die auf ihn angesetzt wurden, wobei jedoch Johns Beschützer stirbt. Anschließend verlassen Nummer Vier, sein Freund Sam, sein Hund Bernie Kosar, sowie Nummer Sechs, die sich im Kampf mit John zusammen getan hat, die Stadt. Damit hat sie allerdings die übrigen Gardisten in Gefahr gebracht, denn wenn zwei Mitglieder der Garde sich treffen, erlischt der Schutz und jeder der Neun kann unabhängig von der Reihenfolge sterben.

„The Power of six“ knüpft lückenlos an die Geschehnisse von „I am number four“ an. Der Erzähler blickt John über die Schulter und begleitet ihn auf seiner Reise durch die USA, wobei die vier bemüht sind, den Mogadori immer einen Schritt voraus zu sein und gleichzeitig der Polizei zu entgehen, da John erstens mit gefälschten Papieren unterwegs ist und zweitens seit den Geschehnissen von „I am number four“ (Im Verlauf des Kampfes wurde eine Schule vollständig zerstört) als Terrorist gesucht wird.

Gleichzeitig beleuchtet etwa die Hälfte des Buches das Leben von Nummer Sieben, die sich zusammen mit ihrer Beschützerin in einem spanischen Kloster versteckt hält.

Allein die Tatsache, dass ich am Anfang dieses Reviews so viel über die Geschehnisse aus dem ersten Buch und die Situation im Allgemeinen geschrieben habe, beweist, dass es sehr schwer ist, dieses Buch als eigenständiges Werk zu lesen. Nicht nur, dass im Buch auf Ereignisse aus „I am number four“ Bezug genommen wird, manche dieser Ereignisse werden noch nicht einmal weiter erklärt.

Allerdings werden auch Leser, die mit dem bisherigen Stoff vertraut sind, feststellen, dass „The power of six“ mehr Fragen aufwirft als es beantwortet. Zwar werden die wichtigsten Dinge, etwa der Inhalt von Henris Brief oder das Mysterium um das zweite Raumschiff erklärt, doch zu vieles bleibt unbeantwortet. Aber das ist nicht weniger überraschend, schließlich hat das Autorengespann, das sich hinter Pittacus Lore verbirgt, vor, noch drei Bücher zu schreiben.

Ein weiterer Minuspunkt ist, dass die Geschichte von Nummer Sechs, die bereits im Buch „Lorien Legacies: The lost files. Story of six“ beschrieben wurde, in „The Power of six“ nacherzählt wird. Das ist etwas Gutes für alle, die „The lost files“ nicht gelesen haben, aber für diejenigen, die mit der Geschichte von Sechs schon vertraut sind, sind dieses halbe Dutzend Seiten einfach nur langweilig.

Es gibt noch mehr zu bemängeln: An einigen Stellen finden sich gravierende Logikfehler. Manche Dinge kann man sich zwar denken, etwa die Tatsache, dass Nummer Sechs, genauso wie John, gefälschte Papiere besitzt, obwohl weder in „I am number four“, noch in „The lost files: Story of six“ erwähnt wird, dass ihre Beschützerin je welche für sie hergestellt hat.

Andere Widersprüche lassen sich nicht so einfach klären. In „The lost files: Story of six“ wird erwähnt, dass Sechs eine ziemlich lange Zeit in Mogadori-Gefangenschaft verbracht hat und dort regelmäßig gefoltert wurde, um zu sehen, ob der Zauber, der die Lorier mehr oder weniger unverwundbar macht, noch wirkt. Auch Nummer Neun war gefangen, wurde jedoch anscheinend nicht gefoltert. Sonst hätten die Mogadori festgestellt, dass Neun verwundbar ist, weil der Zauber nicht mehr wirkt, und hätten ihn getötet.

A propos Mogadori. Wie kann es sein, dass die Aliens mindestens einen großen Militärstützpunkt mit mehreren Ebenen und bestimmt 1000 Mann im Inneren betreiben können, ohne dass Menschen davon Wind bekommen ?

In einigen Punkten wirkt das Buch auch eher wie eine Fanfiktion als wie eine Fortsetzung, weil sich einzelne Charaktere in gewissen Aussagen widersprechen. In „I am number four“ wird zum Beispiel gesagt, dass Lorier jeweils eine Person vom anderen Geschlecht bis zum Ende des Lebens lieben. Dies wird in „The Power of Six“ dementiert. Auch erhält plötzlich ein Raumschiff, dessen Treibstoff angeblich nur für eine Woche reicht, die Fähigkeit, zur ein Jahr entfernten Erde zu fliegen.

Alles in allem ist es jedoch ein relativ solides Buch. Es ist, wie schon der Vorgänger, gut geschrieben und die Charaktere wirken lebendig. Außerdem erkennt man sie zwar wieder, lernt sie aber gleichzeitig näher kennen.
Wenn man es mit der Logik nicht allzu genau nimmt, sondern einfach ein actionhaltiges Sci-Fi-Jugendbuch lesen möchte, oder wenn man einfach nur wissen möchte, was mit John Smith und seinen Kumpanen passiert, ist es durchaus empfehlenswert. Nur als allein stehendes Werk sollte man es nicht betrachten, denn die scheinbar einzige Aufgabe von „The Power of Six“ ist es, den Leser auf die kommenden Bücher vorzubereiten. Und diesen Zweck hat das Buch voll und ganz erfüllt. 


Und hier ist der Witz:  "Was macht man mit einem Hund, der keine Beine hat ?" "Um die Häuser ziehen"


mfg vulture

1 comment:

  1. The Power of Six - schade. Ich hatte im ersten Moment an The Power of Five gedacht.

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