Monday, November 28, 2011

Schokkierende Musik

Hallo Leute,

Eigentlich möchte ich ungern in fremdem Dreck herumwühlen und mich in Dinge einmischen, die mich nichts angehen, aber heute möchte ich trotzdem zu einem Thema Stellung beziehen.

Wie einige von euch wissen, bin ich Fan von Schokk, einem russischen Rapper, der vor allem durch seine provokativen Texte bekannt geworden ist. Diese provokativen Texte waren zumeist sogenannte "Disstracks", also Lieder, in denen er andere Rapper schlecht stellt und beleidigt, manchmal sogar deren Eltern.
Da Schokk in Deutschland wohnt, und die meisten Rapper, die er verärgert, in Russland, habe ich diesem "Beef" (so bezeichnet die Hip Hop Sprache einen Konflikt zwischen zwei Rappern) keine große Bedeutung beigemessen. Er war ja auch mehrmals auf Tour in Russland und nichts ist passiert, obwohl er etlichen Rappern angeboten hat, sich mit ihm zu treffen, um eventuelle Differenzen zu klären.

Doch vor Kurzem änderte sich dies, als Schokk mit seinem Rapperkollegen oxxxymiron und dem Organisator Vanya Lenin zu einer mehrmonatigen Tour nach Russland aufgebrochen ist. Im Zuge seines Aufenthalts in Moskau wurde er in der von ihm angemieteten Wohnung von mehreren maskierten Männern, angeführt von einem anderen Rapper (Roma Zhigan, nennen wir ihn einfach "Roma"), überfallen, gedemütigt und ausgeraubt. Es gibt im Internet Videos, in denen Schokk auf den Knien steht und um Verzeihung für seine Worte bittet, woraufhin er geohrfeigt wird. In einem anderen Video fragen die Banditen die beiden Rapper nach Geld.

In einer Internet-Stellungnahme zu dem Thema sagt Schokk, dass die Maskierten bewaffnet waren und gedroht haben, seiner Freundin weh zu tun (die zu dem Zeitpunkt angereist war, um Schokk zu besuchen), wenn er nicht auf die Knie geht. Aber ich glaube diesen Stellungnahmen nicht. Ich glaube nur dem, was beide Seiten bestätigen: Es gab einen Überfall in der Wohnung, Schokk und oxxxymiron wurden gedemütigt und ausgeraubt. Über Schokks Freundin widersprechen sich die Aussagen.

Soweit die Situation so, wie ich sie mitbekommen habe.

Nun meine Kommentare:

1.) Wie man es auch auslegt, Roma hat einen Raubüberfall begannen. Das wird auch nach russischem Recht mit Haft geahndet. Wenn Schokks Aussage stimmt, ist es sogar bewaffneter Raubüberfall. Da der Tathergang sogar gefilmt wurde, scheint mir eine Verurteilung Romas sehr wahrscheinlich, falls es zu einer Anzeige kommt.
2.) Wie viel Angst muss man vor einem Menschen haben, dass man nicht gewillt ist, sich allein mit einem Menschen zu treffen, wie Schokk vorgeschlagen hat, sondern mit einem Trupp Hünen ankommt (In einem der Videos sind mindestens fünf breit gebaute Gestalten erkennbar) ?
3.) Wohin soll das noch führen, wenn man so ein Theater wegen einigen dummen Bemerkungen und einigen Liedern macht ? (Ich fühle mich an die Ermordung von Tupac und The Notorious BIG erinnert). Die Kunst des Battlerap ist doch, seine Differenzen mit Worten zu klären.
 Schade um den Ruf des Battlerap, der von verbalen Sparrings mehr und mehr zu roher Gewalt und Straftaten, ja sogar Morden mutiert. Ich sage bewusst Battlerap, denn dies ist nur eine Unterkategorie des Rap.
Wobei Schokk ja auch andere Lieder machen kann, schließlich ist er ja Teil der Musikband "Kellerkomando" die hierzulande beachtliche Erfolge feiert. Unter Anderem wegen dieser Vielseitigkeit bin ich Fan von ihm.

Da fällt mir auf, dass sich Schokk vor Kurzem wegen eines Raubüberfalls, den er selbst während seiner kriminellen Vergangenheit begannen hat, vor Gericht verantworten musste und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Auf jeden Fall werde ich die weitere Entwicklung des Geschehens verfolgen, einfach um die Reaktion der russischen Justiz zu sehen. Mal schauen ob sie sich trauen, einen der bekanntesten Künstler des Landes einzusperren.

Trotz allem hat Schokk meinen Respekt verdient, einfach aufgrund von der Tatsache, dass er ohne nennenswerte Rückendeckung in ein Land fährt, dessen gesamte Rapszene er verärgert hat. Das ist entweder verdammt mutig, oder verdammt dumm. Ich habe den Mann beim Kellerkommando-Konzert in Leipzig gesehen und muss sagen, dass er nicht dumm wirkt, somit schließe ich Option zwei aus.

Hier der Witz: -"Wieso steht da ein Klavier im Swimming-Pool?"
-"Das ist ein Schwimmflügel"

Friday, November 25, 2011

Vom Teufel, Barbie und dem NaNo

Hallo Leute.

Die Autorin Sylvia M. Dölger sucht junge Blogger, um sie auf ihrem Blog zu verlinken. Hier die Adresse:

http://zumteufelmitbarbie.wordpress.com/

Ihr fragt euch jetzt sicher, wer das ist. Zurecht. Sie hat beim NaNoWriMo 2009 ein Jugendbuch über Sue, ein thailändisches Mädchen, die von zuhause abhaut und nach Thailand fliegt, geschrieben. Fast zwei Jahre lang hat sie es überarbeitet und nun veröffentlicht. Und da Sue, die Protagonistin ihrer Geschichte, auch einen Blog im fiktiven Internet hat, liegt es nahe, dass die Autorin sich gerne echte Jugendblogs im echten Internet anschauen will. Also, meldet euch bei ihr, falls Interesse besteht.

A propos NaNo. Heute habe ich einen Pep-Talk für die Hamburger NaNo-Gruppe (die intern als "chaostruppe" bezeichnet wird) hergestellt. Den wollte ich euch Bloggern nicht vorenthalten.

Hier ist er:

Achtung!
Chaostruppe, still gestanden!

Ihr habt euch tapfer geschlagen. 25 Tage lang habt ihr jedes Mal aufs
Neue einen unerbittlichen Kampf gegen Faulheit, Frust, mangelnde
Motivation und die Dämonen der Ablenkung geführt, um das vorgegebene
Ziel zu erreichen. Manche liegen noch etwas zurück, aber das ist kein
Grund zur Verzweiflung, ihr habt ja noch fünf Tage.

Andere kämpfen mit viel gravierenderen Problemen: Ihr Plot neigt sich
langsam dem Ende zu. Die Charaktere haben ihre Mission erfüllt, die
große Liebe gefunden und dem Schurken das Handwerk gelegt. Alles, was
gesagt werden wollte, ist gesagt. Aber auch das ist kein Grund zur
Panik. Wenn ihr euch Stoff für 25 Tage ausdenken konntet, werdet ihr
euch bestimmt noch für weitere fünf Tage etwas aus den Fingern saugen
können, oder ? Später, wenn der NaNo vorbei ist, könnt ihr diesen Teil
gerne eurem inneren Kritiker zum Fraß vorwerfen, so wie ich es bei
meiner Geschichte von 2009 gemacht habe: Anfangs 50000 Wörter, jetzt
nur noch 17000.
Wie gesagt, löschen könnt ihr später. Jetzt schreibt erstmal. Egal,
wie bescheuert eure Idee klingt. Schreibt sie trotzdem. Im Verlauf des
NaNo 2010 ließ ich meine Hauptfigur zum Beispiel  aus einem Wald in
Russland auf ein von Menschen bevölkertes Raumschiff irgendwo im All
teleportieren. Alles ist möglich. Die Grenzen der Fantasie werden
nicht bewacht. Ihr dürft euch von dort nehmen, was ihr wollt, ohne
daran gehindert zu werden.
Wenn die Hauptfigur stirbt, berichtet aus der Perspektive einer
anderen Person. Wenn der Bösewicht stirbt, gibt es sicher genug
schlechte Menschen, die seinen Platz einnehmen können. Selbst wenn
eure Welt der Apokalypse zum Opfer gefallen ist und nun als großer
Trümmerhaufen im All treibt, macht auf einem anderen Planeten weiter.

Noch etwas: Unterschätzt niemals die Kraft der Chaos-Truppe, egal, ob
es nun um Improvisationstalent, Kreativität oder Motivation geht.
Letzteres habe ich 2010 am eigenen Leib erfahren, als ich eigentlich
nur zum NaNo-Treffen gegangen bin, um die weiße Fahne zu schwenken und
die Truppe darüber zu informieren, dass ich nicht weiter an meiner
Story arbeiten möchte. Nach dem Treffen habe ich mich hingesetzt und
habe 10000 Wörter geschrieben. An einem Tag!

Außerdem haben wir Veteranen in der Truppe. Diese Wrimos haben schon
Mittel und Wege gefunden, 30 Tage durchzuhalten und durchzuschreiben.
Ich bin sicher, sie sind auch gewillt, diese Erfahrung zu teilen.

Wenn alles nichts hilft, wendet euch an das Forum. Der deutsche
NaNo-Bereich ist wie die Chaos-Truppe, nur größer. Eine Chaos-Armee,
wenn man so will (ihr dürft jetzt gerne an Warhammer 40k denken). Zwar
ist es unpersönlicher dort, aber genauso hilfsbereit.

Wollt ihr immer noch aufgeben ? Ja ? Dann möchte ich einen namentlich
nicht bekannten Sergeant der U.S. Marines zitieren, der angeblich
während des D-Days Folgendes zu den Soldaten gesagt haben soll:
„Steht auf und macht weiter! Wer hat euch erlaubt, aufzugeben?“

Nun geht, mobilisiert eure verbliebenen grauen Zellen und zieht ins
letzte Gefecht.

Wegtreten!


Hier der Witz: There is a reason they don't celebrate Thanksgiving in turkey.

Monday, November 21, 2011

Twitter-Elite ?

Hi Leute.

Sorry, dass ich meinen Blog fast einen ganzen Monat lang vernachlässigt habe.
Es geht mir soweit gut, das Studium läuft und im NaNo liege ich auch über dem Soll.

In der Zwischenzeit hat der Fandom Observer mein Review zu „Attack the Block“ veröffentlicht und ich warte auf das Release von „The darkest hour“, um auch dazu meinen Senf abzugeben.

A propos „Senf abgeben“: Ich möchte mich heute den Themen „Follow-Verhalten“ und „Twitter-Elite“ widmen.

Letzterem zuerst.

Als Twitter-Elite werden seit Neustem User bezeichnet, die sich angeblich toll fühlen, weil sie viele Follower haben und nur wenigen folgen. Dadurch wirken sie arrogant, so wird es zumindest behauptet.
Einer weiteren Usergruppe wird vorgeworfen, Tweets dieser „Elite“ weiterzuverbreiten, selbst wenn sie noch so schlecht sind. Dadurch gelangt so mancher geistiger Dünnschiss auch in meine Timeline. Soweit der grundlegende Sachverhalt, so, wie ich ihn vernommen habe.

Nun zu meiner Position. Sie beginnt mit einer Frage: Na und ? Wenn diese Menschen meinem subjektiven Empfinden nach gute Tweets schreiben, folge ich ihnen. Ob sie sich als „Twitter-Elite“ fühlen, oder nicht, ist mir egal. Ich werde durch ihre Tweets unterhalten, nicht durch ihre Persönlichkeit.
Zugegeben, ich sehe mich auch im Stande, gute Tweets zu schreiben, aber ich bin nicht auf Follower aus. Mein bester Tweet wurde von vier Personen retweetet und von sieben gefavt. Reicht doch. Wenn es mehr Retweets gewesen wären, hätte auch ich mich vielleicht auch irgendwann zur „Twitter-Elite“ erheben können, denke ich. Aber zum Glück scheine ich von intelligenten Followern umgeben zu sein, die wissen, was sie weiterverbreiten, und was nicht. Denn dafür sind meine Tweets nicht gedacht. Zumindest nicht hauptsächlich. Mein Twitteraccount ist eher ein offenes Notizbuch. Wenn mir Ideen kommen, die weniger als 140 Zeichen lang sind, schreibe ich sie auf. Wenn sie länger sind, werden sie zurechtgekürzt oder landen auf Facebook.

Wahrscheinlich sind es eben diese alles-retweeter, die sich von der Weiterverbreitung der Gedankenkotze ihrer Idole erhoffen, von ihnen verfolgt zu werden, die den Begriff „Twitter-Elite“ geprägt haben, nachdem besagter Fall nicht eingetreten ist. Falls diese Vermutung stimmt, ist diese Diskussion bloß auf dem Mist einiger Leute gewachsen, die Aufmerksamkeit brauchen. Die kriegen sie von mir nicht mehr.

Viel wichtiger ist mir, zu klären, was ich bei Twitter treibe, da mir vorgeworfen wurde, ein so genannter Massenverfolger zu sein, der ebenfalls bloß nach Aufmerksamkeit sucht und versucht, sich bei Twitter zu etablieren, in dem er (ich bin nämlich männlich) möglichst vielen Leuten folgt, in der Hoffnung, dass ihm viele zurückfolgen. In der Tat habe ich diese Strategie am Anfang meiner „Karriere“ betrieben, eben um mich zu etablieren. Denn was nützt es mir, etwas zu schreiben, was keiner liest ? Allerdings habe ich dieses Verfahren eingestellt, bis auf eine Ausnahme: Ich folge jedem, der mich retweetet, sozusagen als Zeichen meiner Dankbarkeit. Daran wird sich auch nichts ändern und das hat nichts mit dem Drang nach neuen Followern zu tun.
Inzwischen sollte jedem, der mich des Massenfolgens verdächtigt, außerdem auffallen, dass ich nicht nur pseudoelitären Usern folge, sondern ein recht breites Spektrum besitze. Mein Interessenspektrum eben. Ich nutze nämlich Twitter immer noch primär zur Informationsbeschaffung. Nicht, um meinen virtuellen Schwanz durch mehr Follower zu verlängern. Wenn ich welche kriege, schön. Wenn nicht, auch kein Problem, dann unterhalte ich halt diejenigen, die ich habe, falls mir etwas in den Sinn kommt, um sie zu unterhalten. Denn ich sitze nicht stundenlang vor dem Rechner und starre auf den Desktop, in der Hoffnung, dass mir lustige Tweets einfallen.
Es kam auch die Frage auf, wieso ich zu so vielen Elite-Twitterer-Post meinen Senf dazu gebe. Die Antwort ? Weil ich will. Wenn mir ein lustiger Spruch einfällt, wieso zum Teufel sollte ich mich zurückhalten ? Ob mir die User, auf die ich mich beziehe, dabei folgen, oder nicht, ist irrelevant. Wenn sie es tun, freue ich mich, wenn nicht, dann bin ich nicht traurig. Schließlich dreht sich die Erde auch ohne Twitter weiter, oder ?

Heute mal kein Witz, denn man kann diese ganze Diskussion durchaus als einen Witz betrachten.