Thursday, December 29, 2011

Jahresrückblick

Nun ist es auch für mich an der Zeit, einen Jahresrückblick zu schreiben, auch wenn das Jahr noch nicht vollständig um ist.

2011 ist sehr viel passiert, deshalb weiß ich nicht richtig, wo ich anfangen soll. Am besten ich fange mit der Musik an, denn zwei meiner Lieblingskünstler haben mich (wie im Übrigen auch ihre Fans) gleich zu Beginn des Jahres mit einem Musikvideo überrascht. Und versprochen, dass 2011 ein „großes“ Jahr sein würde.

Mit „groß“ war das Release ihrer beiden Alben gemeint, sowie die mehrmonatige Tour durch Russland, die leider zu einem traurigen Ende gekommen ist, als die beiden Rapper in ihrer Wohnung von der Gang eines anderen Rappers überfallen wurden und sich nach diesem Ereignis getrennt haben.
Egal. Ihre Alben zählen trotzdem zu meinen persönlichen musikalischen Highlights dieses Jahres. Ich habe Schokk sogar im Zuge des Campusfests in Leipzig gesehen.

Andere musikalische Highlights waren zum Einen die Entdeckung von Fix Dot'm, eines englischen Grime-Artists, der zwar durch lustige Vergleiche besticht, aber ab und an etwas mit seinem Gangster-Gehabe übertreibt.
„Who we're on the block with? My team and a shotgun“. Sorry, aber davon habe ich im Deutschrap schon genug gehört, auch wenn ich Fix glaube, dass er in seinen Liedern die Wahrheit spricht, schließlich gibt er auch, sofern ich den Text richtig verstehe, in einem Lied zu, im Gefängnis vergewaltigt worden zu sein. Trotzdem sind manche Lieder von ihm nicht zu verachten.

Da hat mich die zweite musikalische Entdeckung, der Internetsender greenpark.tv, mehr gefreut. Greenpark.tv hat die selbst ernannte Aufgabe, den russischsprachigen Rap-Untergrund bekannter zu machen. Das ist ihnen vollkommen gelungen. Obwohl ich die Videos mit gewisser Skepsis gesehen habe, muss ich doch sagen, dass auf der Seite viele talentierte, wenn auch russischsprachige und somit nicht für jedermann verständliche Künstler vorgestellt werden.

Aber auch bestehende Künstler haben mich nicht enttäuscht, Marger, ein aufstrebender  Grime-Artist, hat ein Promo-Mixtape veröffentlicht, sowie einige Freetracks und Singles, wobei er die gewohnt agressive Grundstimmung seiner Lieder beibehält und seine Lieder somit ideal für meine Besuche im Kraftraum macht. Ein weiterer Grime-Artist, Ghetts, hat ebenfalls ein Mixtape veröffentlicht, was zur Abwechslung mal etwas ruhiger war, als sein Letztes, aber genauso gut.

2011 war aber nicht nur musikalisch ein interessantes Jahr für mich. Ich habe nun endlich herausgekriegt, wie das Studium funktioniert und was man tun muss, damit es wirklich läuft, jetzt muss ich diese Erkenntnisse nur noch in die Tat umsetzen. Auch habe ich 2011 drei wirklich sehr gute Filme entdeckt, nämlich „Attack the Block“, eine britische Sci-Fi-Komödie, und „The Art of getting by“, ein Jugenddrama, und "Take me home tonight", eine Komödie. Zu „Attack the Block“ habe ich sogar ein Review geschrieben, was im Fandom Observer veröffentlicht wurde.

Womit wir auch schon beim nächsten großen Thema wären: dem Schreiben.
Denn auch hier hat sich 2011 einiges verändert: Zu Beginn des Jahres habe ich mich an einer Fanfiktion zum Thema „Naruto“ versucht. Dann bin ich, mehr aus Spaß, dem Ruf des Fandom Observers gefolgt und habe ein Review zum Buch „I am number four“ geschrieben. Es wurde zu meiner Überrasching veröffentlicht. Weitere Reviews folgten und werden auch im neuen Jahr folgen.
Außerdem habe ich es geschafft, die NaNo-Story von 2009 zu überarbeiten und sie sogar zu einem Schreibwettbewerb einzusenden (wo sie leider abgelehnt wurde). A propos NaNo: Ich habe auch dieses Jahr wieder daran teil genommen und wieder gewonnen, obwohl ich nur 50000 Wörter erreicht habe, statt die 100000, die ich mir vorgenommen habe. Naja, Hauptsache gewonnen.
Alle meine Schreiberfolge verblassen jedoch, sobald ich das monumentale Schreibprojekt erwähne, das ich mit zwei Freunden gestartet habe, einen Sci-Fi-Epos in einem bestimmten Abschnitt des Weltraums. Ich spreche von yatu, welches hier im Blog schon vorgestellt wurde.
Auf die Teilnahme an diesem Projekt bin ich, glaube ich, am Meisten stolz.

Somit wurde über 2011 alles gesagt. Bleibt noch der Ausblick auf das nächste Jahr, aber die Zukunft ist verschleiert. Ich kann nicht genau sagen, was mich erwarten wird, nur zwei Daten scheinen wie Leuchtfeuer durch den Nebel: 29.01.12, wenn Marger sein neues Mixtape herausbringt, und der 27.02.12, ein Datum, das auf oxxxymirons Homepage angekündigt wurde.
Fakt ist, dass ich dieses Silvester mehr als sonst gespannt darauf sein werde, was mich erwartet. 

Übrigens, wer wissen wollte, ob sich meine Voraussage zu "The darkest Hours" bewahrheitet hat, oder nicht, möge bitte hier gucken:  http://www.fandomobserver.de/2011/12/ein-gewisses-mass-an-spannung-the-darkest-hour/

mfg Dennis. Wir sehen uns 2012. 


Hier der Witz: Was steht auf dem Grabstein eines Mathematikers ? x-1

Saturday, December 17, 2011

Die erste Voraussage

Hi Leute, ich bin’s wieder.

Entschuldigt, dass ich euch einige Zeit im Stich gelassen habe, aber es gab nicht viel zu berichten.

In der Zwischenzeit sind jedoch zwei erfreuliche Dinge passiert:

1.) Ich habe von einem Schreibwettbewerb im Januar erfahren, zu dem ich meine Novelle „Wer ist CLAW“ einsenden werde. Deshalb werde ich sie in den Weihnachtsferien überarbeiten.

2.) Gestern hat Marger im Zuge der F64 Serie, veranstaltet vom youtube-Kanal „SBTV“, ein sehr geiles Lied herausgebracht.

Nun aber zum eigentlichen Thema:

Wie einige von euch wissen, schreibe ich gerne Reviews. Nun habe ich mir aber gedacht, dass Reviews alleine vielleicht etwas langweilig sind. Deshalb werde ich nun versuchen, anhand von Trailern zu beurteilen, ob ein Film gut wird, oder nicht, bevor er in die Kinos kommt. Im Nachhinein werde ich mir diese Filme ansehen und Reviews zu ihnen schreiben, und vergleichen, ob meine „Vorhersagen“ wahr geworden sind, oder nicht.

Ich beginne mit „The Darkest Hour“, einem russischen Sci-Fi-Film.
Laut dem Trailer geht es darin um eine Invasion von Außerirdischen, die die Energie der Erde verzehren wollen, und um eine Gruppe junger Leute, die in den Wirren dieser Ereignisse versuchen, zu überleben.
Es erfreut mich, dass dieser Film zur Abwechslung mal nicht in den USA spielt, denn von angegriffenen amerikanischen Großstädten habe ich langsam echt genug. Auch ist es schön, zu sehen, dass sich Timur Bekmambetov nur junger Talente bedient, im Trailer habe ich kein einziges mir bekanntes Gesicht erkennen können, und spätestens seit „Attack the Block“ weiß ich, dass auch Filme ohne bekannte Schauspieler durchaus gut sein können.
Auch der Soundtrack ist gut gewählt, allerdings habe ich schon einmal einen Film nur wegen der Musik gesehen und der Film war grottenschlecht (auch wenn der Trailer passabel aussah).

An dieser Stelle hören die positiven Dinge auch schon auf. Zwar klingt die Story um Energie fressende, unsichtbare Kreaturen aus dem All nach etwas Neuem, aber die Prämisse erinnert mich zu sehr an den Film „Vanishing on 7th Street“, in dem es um zum Leben erwachte Schatten ging, die Licht einsaugen und alles verschlingen, was sich im Dunkeln aufhält. Der Film hatte so viele Löcher im Plot, dass man hätte meinen können, dass das Drehbuch von einer Schrotfinte durchschossen wurde. 
Die Tatsache, dass sich eine Gruppe überlebender Zivilisten durch die von Aliens verseuchte Stadt kämpft, erinnert außerdem an „Skyline“, einen weiteren grottenschlechten Sci-Fi Film aus Hollywood-Produktion.

Da mich „The Darkest Hour“ sehr an beide oben beschriebenen Filme erinnert, drängt sich bei mir automatisch der Verdacht auf, dass auch dieser Streifen nicht gut wird. Aber vielleicht überrascht mich der Film ja doch, schließlich ist Timur Bekmambetov, der unter Anderem an „Wanted“, „Wächter der Nacht“ und „Wächter des Tages“ beteiligt war, nicht gerade dafür bekannt, Mist herzustellen.

Im Januar, wenn mein Review steht, wissen wir auf jeden Fall mehr. 

Hier der Witz: "Borrow money from pessimists. They don't expect it back."

Monday, November 28, 2011

Schokkierende Musik

Hallo Leute,

Eigentlich möchte ich ungern in fremdem Dreck herumwühlen und mich in Dinge einmischen, die mich nichts angehen, aber heute möchte ich trotzdem zu einem Thema Stellung beziehen.

Wie einige von euch wissen, bin ich Fan von Schokk, einem russischen Rapper, der vor allem durch seine provokativen Texte bekannt geworden ist. Diese provokativen Texte waren zumeist sogenannte "Disstracks", also Lieder, in denen er andere Rapper schlecht stellt und beleidigt, manchmal sogar deren Eltern.
Da Schokk in Deutschland wohnt, und die meisten Rapper, die er verärgert, in Russland, habe ich diesem "Beef" (so bezeichnet die Hip Hop Sprache einen Konflikt zwischen zwei Rappern) keine große Bedeutung beigemessen. Er war ja auch mehrmals auf Tour in Russland und nichts ist passiert, obwohl er etlichen Rappern angeboten hat, sich mit ihm zu treffen, um eventuelle Differenzen zu klären.

Doch vor Kurzem änderte sich dies, als Schokk mit seinem Rapperkollegen oxxxymiron und dem Organisator Vanya Lenin zu einer mehrmonatigen Tour nach Russland aufgebrochen ist. Im Zuge seines Aufenthalts in Moskau wurde er in der von ihm angemieteten Wohnung von mehreren maskierten Männern, angeführt von einem anderen Rapper (Roma Zhigan, nennen wir ihn einfach "Roma"), überfallen, gedemütigt und ausgeraubt. Es gibt im Internet Videos, in denen Schokk auf den Knien steht und um Verzeihung für seine Worte bittet, woraufhin er geohrfeigt wird. In einem anderen Video fragen die Banditen die beiden Rapper nach Geld.

In einer Internet-Stellungnahme zu dem Thema sagt Schokk, dass die Maskierten bewaffnet waren und gedroht haben, seiner Freundin weh zu tun (die zu dem Zeitpunkt angereist war, um Schokk zu besuchen), wenn er nicht auf die Knie geht. Aber ich glaube diesen Stellungnahmen nicht. Ich glaube nur dem, was beide Seiten bestätigen: Es gab einen Überfall in der Wohnung, Schokk und oxxxymiron wurden gedemütigt und ausgeraubt. Über Schokks Freundin widersprechen sich die Aussagen.

Soweit die Situation so, wie ich sie mitbekommen habe.

Nun meine Kommentare:

1.) Wie man es auch auslegt, Roma hat einen Raubüberfall begannen. Das wird auch nach russischem Recht mit Haft geahndet. Wenn Schokks Aussage stimmt, ist es sogar bewaffneter Raubüberfall. Da der Tathergang sogar gefilmt wurde, scheint mir eine Verurteilung Romas sehr wahrscheinlich, falls es zu einer Anzeige kommt.
2.) Wie viel Angst muss man vor einem Menschen haben, dass man nicht gewillt ist, sich allein mit einem Menschen zu treffen, wie Schokk vorgeschlagen hat, sondern mit einem Trupp Hünen ankommt (In einem der Videos sind mindestens fünf breit gebaute Gestalten erkennbar) ?
3.) Wohin soll das noch führen, wenn man so ein Theater wegen einigen dummen Bemerkungen und einigen Liedern macht ? (Ich fühle mich an die Ermordung von Tupac und The Notorious BIG erinnert). Die Kunst des Battlerap ist doch, seine Differenzen mit Worten zu klären.
 Schade um den Ruf des Battlerap, der von verbalen Sparrings mehr und mehr zu roher Gewalt und Straftaten, ja sogar Morden mutiert. Ich sage bewusst Battlerap, denn dies ist nur eine Unterkategorie des Rap.
Wobei Schokk ja auch andere Lieder machen kann, schließlich ist er ja Teil der Musikband "Kellerkomando" die hierzulande beachtliche Erfolge feiert. Unter Anderem wegen dieser Vielseitigkeit bin ich Fan von ihm.

Da fällt mir auf, dass sich Schokk vor Kurzem wegen eines Raubüberfalls, den er selbst während seiner kriminellen Vergangenheit begannen hat, vor Gericht verantworten musste und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Auf jeden Fall werde ich die weitere Entwicklung des Geschehens verfolgen, einfach um die Reaktion der russischen Justiz zu sehen. Mal schauen ob sie sich trauen, einen der bekanntesten Künstler des Landes einzusperren.

Trotz allem hat Schokk meinen Respekt verdient, einfach aufgrund von der Tatsache, dass er ohne nennenswerte Rückendeckung in ein Land fährt, dessen gesamte Rapszene er verärgert hat. Das ist entweder verdammt mutig, oder verdammt dumm. Ich habe den Mann beim Kellerkommando-Konzert in Leipzig gesehen und muss sagen, dass er nicht dumm wirkt, somit schließe ich Option zwei aus.

Hier der Witz: -"Wieso steht da ein Klavier im Swimming-Pool?"
-"Das ist ein Schwimmflügel"

Friday, November 25, 2011

Vom Teufel, Barbie und dem NaNo

Hallo Leute.

Die Autorin Sylvia M. Dölger sucht junge Blogger, um sie auf ihrem Blog zu verlinken. Hier die Adresse:

http://zumteufelmitbarbie.wordpress.com/

Ihr fragt euch jetzt sicher, wer das ist. Zurecht. Sie hat beim NaNoWriMo 2009 ein Jugendbuch über Sue, ein thailändisches Mädchen, die von zuhause abhaut und nach Thailand fliegt, geschrieben. Fast zwei Jahre lang hat sie es überarbeitet und nun veröffentlicht. Und da Sue, die Protagonistin ihrer Geschichte, auch einen Blog im fiktiven Internet hat, liegt es nahe, dass die Autorin sich gerne echte Jugendblogs im echten Internet anschauen will. Also, meldet euch bei ihr, falls Interesse besteht.

A propos NaNo. Heute habe ich einen Pep-Talk für die Hamburger NaNo-Gruppe (die intern als "chaostruppe" bezeichnet wird) hergestellt. Den wollte ich euch Bloggern nicht vorenthalten.

Hier ist er:

Achtung!
Chaostruppe, still gestanden!

Ihr habt euch tapfer geschlagen. 25 Tage lang habt ihr jedes Mal aufs
Neue einen unerbittlichen Kampf gegen Faulheit, Frust, mangelnde
Motivation und die Dämonen der Ablenkung geführt, um das vorgegebene
Ziel zu erreichen. Manche liegen noch etwas zurück, aber das ist kein
Grund zur Verzweiflung, ihr habt ja noch fünf Tage.

Andere kämpfen mit viel gravierenderen Problemen: Ihr Plot neigt sich
langsam dem Ende zu. Die Charaktere haben ihre Mission erfüllt, die
große Liebe gefunden und dem Schurken das Handwerk gelegt. Alles, was
gesagt werden wollte, ist gesagt. Aber auch das ist kein Grund zur
Panik. Wenn ihr euch Stoff für 25 Tage ausdenken konntet, werdet ihr
euch bestimmt noch für weitere fünf Tage etwas aus den Fingern saugen
können, oder ? Später, wenn der NaNo vorbei ist, könnt ihr diesen Teil
gerne eurem inneren Kritiker zum Fraß vorwerfen, so wie ich es bei
meiner Geschichte von 2009 gemacht habe: Anfangs 50000 Wörter, jetzt
nur noch 17000.
Wie gesagt, löschen könnt ihr später. Jetzt schreibt erstmal. Egal,
wie bescheuert eure Idee klingt. Schreibt sie trotzdem. Im Verlauf des
NaNo 2010 ließ ich meine Hauptfigur zum Beispiel  aus einem Wald in
Russland auf ein von Menschen bevölkertes Raumschiff irgendwo im All
teleportieren. Alles ist möglich. Die Grenzen der Fantasie werden
nicht bewacht. Ihr dürft euch von dort nehmen, was ihr wollt, ohne
daran gehindert zu werden.
Wenn die Hauptfigur stirbt, berichtet aus der Perspektive einer
anderen Person. Wenn der Bösewicht stirbt, gibt es sicher genug
schlechte Menschen, die seinen Platz einnehmen können. Selbst wenn
eure Welt der Apokalypse zum Opfer gefallen ist und nun als großer
Trümmerhaufen im All treibt, macht auf einem anderen Planeten weiter.

Noch etwas: Unterschätzt niemals die Kraft der Chaos-Truppe, egal, ob
es nun um Improvisationstalent, Kreativität oder Motivation geht.
Letzteres habe ich 2010 am eigenen Leib erfahren, als ich eigentlich
nur zum NaNo-Treffen gegangen bin, um die weiße Fahne zu schwenken und
die Truppe darüber zu informieren, dass ich nicht weiter an meiner
Story arbeiten möchte. Nach dem Treffen habe ich mich hingesetzt und
habe 10000 Wörter geschrieben. An einem Tag!

Außerdem haben wir Veteranen in der Truppe. Diese Wrimos haben schon
Mittel und Wege gefunden, 30 Tage durchzuhalten und durchzuschreiben.
Ich bin sicher, sie sind auch gewillt, diese Erfahrung zu teilen.

Wenn alles nichts hilft, wendet euch an das Forum. Der deutsche
NaNo-Bereich ist wie die Chaos-Truppe, nur größer. Eine Chaos-Armee,
wenn man so will (ihr dürft jetzt gerne an Warhammer 40k denken). Zwar
ist es unpersönlicher dort, aber genauso hilfsbereit.

Wollt ihr immer noch aufgeben ? Ja ? Dann möchte ich einen namentlich
nicht bekannten Sergeant der U.S. Marines zitieren, der angeblich
während des D-Days Folgendes zu den Soldaten gesagt haben soll:
„Steht auf und macht weiter! Wer hat euch erlaubt, aufzugeben?“

Nun geht, mobilisiert eure verbliebenen grauen Zellen und zieht ins
letzte Gefecht.

Wegtreten!


Hier der Witz: There is a reason they don't celebrate Thanksgiving in turkey.

Monday, November 21, 2011

Twitter-Elite ?

Hi Leute.

Sorry, dass ich meinen Blog fast einen ganzen Monat lang vernachlässigt habe.
Es geht mir soweit gut, das Studium läuft und im NaNo liege ich auch über dem Soll.

In der Zwischenzeit hat der Fandom Observer mein Review zu „Attack the Block“ veröffentlicht und ich warte auf das Release von „The darkest hour“, um auch dazu meinen Senf abzugeben.

A propos „Senf abgeben“: Ich möchte mich heute den Themen „Follow-Verhalten“ und „Twitter-Elite“ widmen.

Letzterem zuerst.

Als Twitter-Elite werden seit Neustem User bezeichnet, die sich angeblich toll fühlen, weil sie viele Follower haben und nur wenigen folgen. Dadurch wirken sie arrogant, so wird es zumindest behauptet.
Einer weiteren Usergruppe wird vorgeworfen, Tweets dieser „Elite“ weiterzuverbreiten, selbst wenn sie noch so schlecht sind. Dadurch gelangt so mancher geistiger Dünnschiss auch in meine Timeline. Soweit der grundlegende Sachverhalt, so, wie ich ihn vernommen habe.

Nun zu meiner Position. Sie beginnt mit einer Frage: Na und ? Wenn diese Menschen meinem subjektiven Empfinden nach gute Tweets schreiben, folge ich ihnen. Ob sie sich als „Twitter-Elite“ fühlen, oder nicht, ist mir egal. Ich werde durch ihre Tweets unterhalten, nicht durch ihre Persönlichkeit.
Zugegeben, ich sehe mich auch im Stande, gute Tweets zu schreiben, aber ich bin nicht auf Follower aus. Mein bester Tweet wurde von vier Personen retweetet und von sieben gefavt. Reicht doch. Wenn es mehr Retweets gewesen wären, hätte auch ich mich vielleicht auch irgendwann zur „Twitter-Elite“ erheben können, denke ich. Aber zum Glück scheine ich von intelligenten Followern umgeben zu sein, die wissen, was sie weiterverbreiten, und was nicht. Denn dafür sind meine Tweets nicht gedacht. Zumindest nicht hauptsächlich. Mein Twitteraccount ist eher ein offenes Notizbuch. Wenn mir Ideen kommen, die weniger als 140 Zeichen lang sind, schreibe ich sie auf. Wenn sie länger sind, werden sie zurechtgekürzt oder landen auf Facebook.

Wahrscheinlich sind es eben diese alles-retweeter, die sich von der Weiterverbreitung der Gedankenkotze ihrer Idole erhoffen, von ihnen verfolgt zu werden, die den Begriff „Twitter-Elite“ geprägt haben, nachdem besagter Fall nicht eingetreten ist. Falls diese Vermutung stimmt, ist diese Diskussion bloß auf dem Mist einiger Leute gewachsen, die Aufmerksamkeit brauchen. Die kriegen sie von mir nicht mehr.

Viel wichtiger ist mir, zu klären, was ich bei Twitter treibe, da mir vorgeworfen wurde, ein so genannter Massenverfolger zu sein, der ebenfalls bloß nach Aufmerksamkeit sucht und versucht, sich bei Twitter zu etablieren, in dem er (ich bin nämlich männlich) möglichst vielen Leuten folgt, in der Hoffnung, dass ihm viele zurückfolgen. In der Tat habe ich diese Strategie am Anfang meiner „Karriere“ betrieben, eben um mich zu etablieren. Denn was nützt es mir, etwas zu schreiben, was keiner liest ? Allerdings habe ich dieses Verfahren eingestellt, bis auf eine Ausnahme: Ich folge jedem, der mich retweetet, sozusagen als Zeichen meiner Dankbarkeit. Daran wird sich auch nichts ändern und das hat nichts mit dem Drang nach neuen Followern zu tun.
Inzwischen sollte jedem, der mich des Massenfolgens verdächtigt, außerdem auffallen, dass ich nicht nur pseudoelitären Usern folge, sondern ein recht breites Spektrum besitze. Mein Interessenspektrum eben. Ich nutze nämlich Twitter immer noch primär zur Informationsbeschaffung. Nicht, um meinen virtuellen Schwanz durch mehr Follower zu verlängern. Wenn ich welche kriege, schön. Wenn nicht, auch kein Problem, dann unterhalte ich halt diejenigen, die ich habe, falls mir etwas in den Sinn kommt, um sie zu unterhalten. Denn ich sitze nicht stundenlang vor dem Rechner und starre auf den Desktop, in der Hoffnung, dass mir lustige Tweets einfallen.
Es kam auch die Frage auf, wieso ich zu so vielen Elite-Twitterer-Post meinen Senf dazu gebe. Die Antwort ? Weil ich will. Wenn mir ein lustiger Spruch einfällt, wieso zum Teufel sollte ich mich zurückhalten ? Ob mir die User, auf die ich mich beziehe, dabei folgen, oder nicht, ist irrelevant. Wenn sie es tun, freue ich mich, wenn nicht, dann bin ich nicht traurig. Schließlich dreht sich die Erde auch ohne Twitter weiter, oder ?

Heute mal kein Witz, denn man kann diese ganze Diskussion durchaus als einen Witz betrachten.

Saturday, October 22, 2011

yatu

Hi Leute

Letzte Woche wurde ich zwei Mal positiv überrascht: Letzten Freitag hat Fix Dot'm, "Friday Eclipse" eine spontane EP mit fünf Liedern, kostenlos herausgebracht. Die einzigen EPs, die ich bisher gehört habe, waren "Kushwave" und "Sneaky" von Marger (auf seine dritte EP, "Cheeky", warte ich, sie ist für Dezember angekündigt), ebenfalls einem britischen Künstler, der jedoch weniger bekannt ist als Fix Dot'm.
Sowohl Margers Sachen, als auch Fix Dot'ms neustes Werk gefallen mir. Er hält das Niveau von "Petrelli Diaries" und liefert einen leckeren Vorgeschmack auf das Album. Weiter so, Fix!

Die zweite Überraschung war, dass das Autorenduo, was für die Schaffung der "Lorien Legacies" - Serie verantwortlich ist (Das zweite Buch der Serie, "The Power of Six", wurde in diesem Blog reviewt), den Titel für das dritte Buch bekannt gegeben hat. "The Rise of Nine" kommt irgendwann 2012 in die Läden.
Natürlich hat mich der Titel zu Spekulationen angeregt, allerdings werde ich diese nicht mit euch teilen, da ich sonst spoilern müsste.

Außerdem rückt der NaNoWriMo immer näher. Meine Idee ist zwar soweit ausgereift und wartet nur darauf, geschrieben zu werden, aber ich zweifle immer mehr daran, ob ich die 100000 Wörter, die ich mir dieses Jahr vorgenommen habe, auch erreichen werde.

Wegen dem NaNo (kurz für NaNoWriMo) wird auch mein anderes Schreibprojekt vorrübergehend in den Energie bzw. Wörtersparmodus wechseln.
Ihr fragt sicher, was das für ein Projekt ist, oder ?
Nun ja, es heißt "yatu" und ist im Prinzip so etwas wie "Civilisations" im Weltraum. Man denkt sich eine Gruppierung oder Rasse aus, samt Technologie, Kultur und Militär, setzt sie dann irgendwo in die galaktische Karte und lässt sie mit anderen Zivilisationen interagieren, die von anderen Autoren gesteuert werden.
Neverword, ein alter Kumpel von mir, hat dieses Schreibprojekt wiederbelebt, nachdem es in einem anderen Forum gescheitert ist.
Inzwischen sind wir zu dritt. Allerdings sind die momentanen Posts eher sporadischer Natur, da wir im Moment eher die Geschichten unserer eigenen Zivilisationen und die Rahmenbedingungen beleuchten. Ich befürchte jedoch, das Projekt wird bis Ende November mehr oder weniger brach liegen, weil zwei der drei Schreiber (Neverword und ich) beim NaNo mitmachen. Aber ab Dezember geht es dann richtig los. Wer jetzt schonmal reinschauen möchte, hier der Link:

http://dasyatuprojekt.blog.de/

Hier der Witz: Zwei Schlangen kommen an einer Schale mit Spaghetti vorbei. Sagt die eine: "Guck mal, so jung und schon Gruppensex"

Wednesday, October 19, 2011

Review-Battle, Runde 1: Postal

Ein Freund und ich veranstalten seit Neustem eine Art Review-Battle. Jeder von uns sucht wöchentlich für den jeweils Anderen einen Film aus, den dieser dann reviewen muss.

Für die erste Runde hat mein Kumpel mir „Postal“ ausgesucht.

Schon die Tatsache, dass es ein Uwe Boll Film ist, hat mich schon Schlimmes ahnen lassen, da Herr Boll ja nicht unbedingt für gute Filme bekannt ist. Aber auf so einen Schrott war ich dann doch nicht gefasst.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit der Kritik. Vermutlich beim Wichtigsten: Der völligen Abwesenheit von jeglicher Story. Oder möchte mir jemand die Tatsache, dass sich sowohl eine Mudschahid-Gruppe unter der Führung von Osama Bin Laden (möge er in Frieden ruhen), als auch eine pseudoreligiöse Weltuntergangssekte um eine Ladung Puppen (die, nebenbei bemerkt, aussehen, wie Schwänze) streiten, als Story verkaufen ? Wobei „streiten“ eher heißt, sich mit allen möglichen Waffengattungen zu beschießen.
Und wo wir schon nach Erklärungen suchen: Wieso hat der arbeitslose und nicht besonders durchtrainiert wirkende Hauptcharakter gegen Ende des Films plötzlich die Ausbildung eines SEALs oder zumindest ähnliche Fertigkeiten im Umgang mit Feuerwaffen ?

Man sieht, im Film nimmt man es nicht allzu genau mit der Logik. Aber das ist ja auch eine Komödie, da ist sowas auch erlaubt. Naja, zumindest ist der Film ein Versuch, eine Komödie zu sein, denn die Witze in dem Film sind zu flach und klischeeüberladen, um jemanden zum Lachen zu bringen. Man lacht höchstens über diejenigen, die diese Witze lustig finden.

Irgendwie überrascht es mich da auch nicht, dass im Film keine bekannten Schauspieler auftauchen.

Trotzdem muss ich sagen, dass wenigstens die Pyrotechniker und alle, die für die Effekte verantwortlich waren, ganze Arbeit geleistet haben. Doch das ist auch Uwe Bolls Spezialgebiet. Wenn er selbst da gescheitert wäre...dann wüsste ich auch nicht weiter. Seil kaufen oder so.

Eigentlich verschwende ich mit diesem Review meine Zeit, das alles hätte ich auch mit dem Wort „Abfall“ umschreiben können. Aber dann wäre es ja auch kein Review, oder ?

Fazit: Schaut euch diesen Film besser nicht an. Uwe Bolls Filme sind zwar auch so schon scheiße, aber das hier ist der Dünnschiss unter den Kackehäufchen.

Monday, October 10, 2011

The power of six

Hi Leute, 

Es wird Zeit für ein weiteres Review von mir. Hier ist es:

Vor nicht allzu langer Zeit ist ein Buch erschienen, dass ich lange Zeit ungeduldig erwartet habe: „The Power of Six“ von Pittacus Lore. Es ist der zweite Teil der „Lorien Legacies“ Pentalogie.

In den Büchern geht es um neun Überlebende einer menschlich aussehenden Außerirdischenrasse, den Loriern, die zusammen mit ihren neun Beschützern, ebenfalls Loriern, auf die Erde geschickt wurden und von einer anderen Alienrasse, den Mogadori, gejagt werden. Wobei die Mogadori es nicht leicht haben, denn auf den Neun liegt ein Zauber, der es nur möglich macht, sie in einer bestimmten Reihenfolge zu töten. Erst Nr. 1, dann 2 usw.
Hinzu kommt, dass diese Neun der lorischen Garde angehören und deshalb über gewisse Superkräfte verfügen. Die einen können sich unsichtbar machen, andere können mit Tieren sprechen, wiederum andere können unter Wasser atmen. Doch die Gardisten sind Jugendliche, das heißt, dass ihre Fähigkeiten gerade erst anfangen, sich zu entwickeln.

Im ersten Buch der Reihe, „I am number four“, geht es um John Smith, den vierten Gardisten, der, nachdem Nummer eins bis drei gefallen sind, gegen die Mogadori kämpft und zusammen mit seinen Verbündeten alle Mogadori tötet, die auf ihn angesetzt wurden, wobei jedoch Johns Beschützer stirbt. Anschließend verlassen Nummer Vier, sein Freund Sam, sein Hund Bernie Kosar, sowie Nummer Sechs, die sich im Kampf mit John zusammen getan hat, die Stadt. Damit hat sie allerdings die übrigen Gardisten in Gefahr gebracht, denn wenn zwei Mitglieder der Garde sich treffen, erlischt der Schutz und jeder der Neun kann unabhängig von der Reihenfolge sterben.

„The Power of six“ knüpft lückenlos an die Geschehnisse von „I am number four“ an. Der Erzähler blickt John über die Schulter und begleitet ihn auf seiner Reise durch die USA, wobei die vier bemüht sind, den Mogadori immer einen Schritt voraus zu sein und gleichzeitig der Polizei zu entgehen, da John erstens mit gefälschten Papieren unterwegs ist und zweitens seit den Geschehnissen von „I am number four“ (Im Verlauf des Kampfes wurde eine Schule vollständig zerstört) als Terrorist gesucht wird.

Gleichzeitig beleuchtet etwa die Hälfte des Buches das Leben von Nummer Sieben, die sich zusammen mit ihrer Beschützerin in einem spanischen Kloster versteckt hält.

Allein die Tatsache, dass ich am Anfang dieses Reviews so viel über die Geschehnisse aus dem ersten Buch und die Situation im Allgemeinen geschrieben habe, beweist, dass es sehr schwer ist, dieses Buch als eigenständiges Werk zu lesen. Nicht nur, dass im Buch auf Ereignisse aus „I am number four“ Bezug genommen wird, manche dieser Ereignisse werden noch nicht einmal weiter erklärt.

Allerdings werden auch Leser, die mit dem bisherigen Stoff vertraut sind, feststellen, dass „The power of six“ mehr Fragen aufwirft als es beantwortet. Zwar werden die wichtigsten Dinge, etwa der Inhalt von Henris Brief oder das Mysterium um das zweite Raumschiff erklärt, doch zu vieles bleibt unbeantwortet. Aber das ist nicht weniger überraschend, schließlich hat das Autorengespann, das sich hinter Pittacus Lore verbirgt, vor, noch drei Bücher zu schreiben.

Ein weiterer Minuspunkt ist, dass die Geschichte von Nummer Sechs, die bereits im Buch „Lorien Legacies: The lost files. Story of six“ beschrieben wurde, in „The Power of six“ nacherzählt wird. Das ist etwas Gutes für alle, die „The lost files“ nicht gelesen haben, aber für diejenigen, die mit der Geschichte von Sechs schon vertraut sind, sind dieses halbe Dutzend Seiten einfach nur langweilig.

Es gibt noch mehr zu bemängeln: An einigen Stellen finden sich gravierende Logikfehler. Manche Dinge kann man sich zwar denken, etwa die Tatsache, dass Nummer Sechs, genauso wie John, gefälschte Papiere besitzt, obwohl weder in „I am number four“, noch in „The lost files: Story of six“ erwähnt wird, dass ihre Beschützerin je welche für sie hergestellt hat.

Andere Widersprüche lassen sich nicht so einfach klären. In „The lost files: Story of six“ wird erwähnt, dass Sechs eine ziemlich lange Zeit in Mogadori-Gefangenschaft verbracht hat und dort regelmäßig gefoltert wurde, um zu sehen, ob der Zauber, der die Lorier mehr oder weniger unverwundbar macht, noch wirkt. Auch Nummer Neun war gefangen, wurde jedoch anscheinend nicht gefoltert. Sonst hätten die Mogadori festgestellt, dass Neun verwundbar ist, weil der Zauber nicht mehr wirkt, und hätten ihn getötet.

A propos Mogadori. Wie kann es sein, dass die Aliens mindestens einen großen Militärstützpunkt mit mehreren Ebenen und bestimmt 1000 Mann im Inneren betreiben können, ohne dass Menschen davon Wind bekommen ?

In einigen Punkten wirkt das Buch auch eher wie eine Fanfiktion als wie eine Fortsetzung, weil sich einzelne Charaktere in gewissen Aussagen widersprechen. In „I am number four“ wird zum Beispiel gesagt, dass Lorier jeweils eine Person vom anderen Geschlecht bis zum Ende des Lebens lieben. Dies wird in „The Power of Six“ dementiert. Auch erhält plötzlich ein Raumschiff, dessen Treibstoff angeblich nur für eine Woche reicht, die Fähigkeit, zur ein Jahr entfernten Erde zu fliegen.

Alles in allem ist es jedoch ein relativ solides Buch. Es ist, wie schon der Vorgänger, gut geschrieben und die Charaktere wirken lebendig. Außerdem erkennt man sie zwar wieder, lernt sie aber gleichzeitig näher kennen.
Wenn man es mit der Logik nicht allzu genau nimmt, sondern einfach ein actionhaltiges Sci-Fi-Jugendbuch lesen möchte, oder wenn man einfach nur wissen möchte, was mit John Smith und seinen Kumpanen passiert, ist es durchaus empfehlenswert. Nur als allein stehendes Werk sollte man es nicht betrachten, denn die scheinbar einzige Aufgabe von „The Power of Six“ ist es, den Leser auf die kommenden Bücher vorzubereiten. Und diesen Zweck hat das Buch voll und ganz erfüllt. 


Und hier ist der Witz:  "Was macht man mit einem Hund, der keine Beine hat ?" "Um die Häuser ziehen"


mfg vulture

Friday, September 30, 2011

Licht vs. Schatten

Hallo

Das Studium hat begonnen und allem Anschein nach wird es ein relativ anstrengendes Jahr für mich. Ich muss drei Prüfungen aus den letzten beiden Semestern nachschreiben, eine davon im dritten Versuch. Das heißt, wenn ich diese Prüfung nicht bestehe, falle ich durch. Somit erhöht sich die Zahl meiner zu schreibenden Prüfungen auf neun (Ich schreibe in allen sechs Fächern, die dieses Semester angeboten werden, auch je eine Prüfung).

Das Beste daran ist, dass ich keine dieser Prüfungen verhauen darf, da ich sonst mein Bafög nicht kriege. Ohne Bafög muss ich mein Studium abbrechen, weil ich nicht weiß, wie ich es sonst finanzieren soll. (Meine Eltern werden mir aus Gründen, die ich hier nicht offenlegen werde, nicht helfen, wenn ich arbeite, habe ich keine Zeit zum Lernen und einen Kredit aufnehmen will ich nicht.)

Natürlich hat das Semester gerade erst angefangen und die Prüfungen sind erst im Februar, trotzdem geben mir meine Noten jetzt schon zu denken.

Aber das Jahr hat natürlich auch gute Seiten. Mit "The darkest hour" kommt endlich eine russische Kinoproduktion auf die Leinwände, und der Trailer dazu sieht gar nicht mal so schlecht aus.
Außerdem haben mehrere interessante Musiker Alben für dieses Jahr angekündigt.
Allen voran Kool Savas, der im November "Aura", sein nächstes Soloalbum, herausbringen wird.
Zwar bin ich nicht mehr allzu großer Kool Savas-Fan, weil mich seine letzten Releases (John Bello Story 3 vor allen Dingen) und seine Performance bei der letzten Tour enttäuscht haben, aber sein letztes Soloalbum, "Tot oder Lebendig", hat mich einfach überwältigt. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses Album genauso wird.

Das nächste Release ist die "Lunartic" LP von Fix Dot'm, eines relativ bekannten Gesichts in der englischen Grime-Scene. Auf ihn bin ich durch Features mit Ghetts gestoßen. Auffällig sind seine auffällige Stimme und seine sehr kreativen Reime. Ich habe mir sofort sein letztes Mixtape, "Petrelli Diaries" geholt und fand es im Großen und Ganzen gut, auch wenn sein "Ich bin stets bewaffnet und töte dich, wenn du was Falsches sagst" ab und an etwas nervt. Ich vermute jedoch, dass nur die deutschen Rapper damit übertreiben, in Londoner sozialen Brennpunkten kann es tatsächlich so zu gehen. Schließlich saß Dot'm ja auch drei Jahre im Knast.

Und das letze lang erwartete Release für 2011, dessen Datum noch nicht fest steht, ist "PZ" von I1, einem russischen Grime-Artist, der mindestens genauso talentiert ist, wie sein etwas bekannterer Freund, oxxxymiron (dessen Album vor Kurzem erschienen ist). Was mich besonders an "PZ" freut, ist die Anzahl der Lieder. Angeblich über 40 Stück. Angeblich, weil niemand etwas Genaueres weiß. I1 sagt nur, dass es 2011 erscheint.

Am Meißten freue ich mich aber auf den NaNoWriMo, wie jeden November. Das ist ein...(Wettbewerb ist das falsche Wort)...Ereignis, das jeden November stattfindet und bei dem es darum geht, innerhalb von 30 Tagen (man hat also den ganzen November Zeit) eine Geschichte zu schreiben, die 50000 Wörter umfasst, oder mehr. Ein Genre wird nicht vorgegeben. Trotz des Studiums bin ich diesmal zuversichtlich, dass ich es schaffen kann.


mfg vulture


Hier der Witz: "Wie heißt der bekannteste deutsche Dichter?" "Dichter Nebel."

Monday, September 12, 2011

first step to freelancing

Hi Leute,

Heute möchte ich mich kurz fassen:

Ich darf euch mit Freude verkünden dass der Fandom Observer, ein renommiertes Online-Magazin für so ziemlich alles, was mit Fantasy oder Sci-Fi zu tun hat, ein Review von mir veröffentlicht hat.
Hier der Link:

Ungereimt unterhaltsam: Super 8

Ich hoffe, in Zukunft gibt es noch mehr solcher Veröffentlichungen.

Bald gibt es aber einen etwas längeren Blogpost von mir.

bis dann

Der Witz ist genauso kurz wie der Blogpost: Welche Enten trinken Bier ? Die Studenten.

Sunday, September 4, 2011

Attack the Block


Hi Leute

Heute möchte ich einen der wenigen Filme reviewen, die meine Erwartungen erfüllt haben. Er heißt "Attack the Block" und es geht darin um Außerirdische, die in einem Vorort von London landen und um eine Gang kleinkrimineller Kids, die den Kampf gegen die Aliens aufnehmen. Anfangs war ich skeptisch, was den Film anging, aus drei Gründen:
1.) Es ist eine britische Produktion. Nichts gegen die Briten aber die letzte britische Produktion, die ich gesehen habe („Shank“) war geistiger Drchfall, mehr nicht.
2.) Es ist ein Regiedebüt. Meine Erfahrung mit Regiedebuts sagt mir, dass sie in der Regel schlechter sind, weil die Regisseure noch unerfahren sind.
3.) Die Story hört sich, sagen wir, unkonventionell an. Meine Befürchtung war, dass die Macher es zu sehr ins Lächerliche ziehen.

Nichts davon hat sich bewahrheitet. Es ist zwar eine britische Produktion und der Regisseur ist unerfahren, aber der Rest des Teams hat sich schon durch Filme wie Shaun of the Dead einen Namen gemacht. Und sie haben sich mit dem Humor zum Glück zurückgehalten. Statt die Geschichte ins Lächerliche zu ziehen, haben die Macher einen cleveren Genremix hergestellt: Etwas Action, etwas Horror, sogar ein Bisschen Dramatik sind vertreten. Der Humor wurde dezent an ausgewählten Stellen zugeführt. Somit entsteht ein ernstzunehmender Film mit einer originellen Story: Endlich sind die Aliens keine technologisch hochentwickelten, mehr oder weniger humanoid aussehenden Gestalten, die die Erde erobern, versklaven oder weiß der Teufel was mit uns Menschen vorhaben, sondern bloß ein Rudel „Grilla-Wolf motherfuckers“ (so bezeichnet sie ein Charakter aus dem Film), die zufällig auf der Erde gelandet sind und sich eigentlich nur vermehren wollen.
Außerdem gibt es endlich einen Running Gag in einem Film, nämlich in Form von „Probs“ und „Mayhem“, zwei neunjährigen Möchtegerngangstern, die unbedingt in die Gang der „Großen“ aufgenommen werden, diese ganze improvisierte Alienjagd als Spiel sehen und keinen wirklichen Zweck erfüllen, außer dass sie eine der Kreaturen aus einer Wasserpistole mit Benzin bespritzen und dann mit einem Böller anzünden.

Das einzige Manko, was der Film hat, ist die Sprache: Den Großteil der Zeit sprechen die Charaktere in englischem Slang, und der ist ab und an für Normalsterbliche etwas schwer zu verstehen. Zum Glück haben sich meine Ohren aber durch das Hören von englischem Hip-Hop an den Slang gewöhnt, wodurch es für mich kein Problem war, die Dialoge zu verstehen.
Wer jedoch Verständnisschwierigkeiten hat, dem empfehle ich, das deutsche Release abzuwarten, wobei ich befürchte, dass die Dialoge dort ungefähr so aussehen werden:
A: „Ey, das is ein Alien, digga“
B: „Schwör mal das is eins“
A: „Ich schwör auf alles, man“
B: „Warte mal…cüs („Tschüsch“ ausgesprochen), diese Missgeburt bewegt sich noch!“

An dieser Stelle hätte ich mich auch ruhig verabschieden können, weil man die letzten vier Sätze durchaus als witz auffassen kann, aber ich will mal nicht so sein.

Hier der Witz:
Ein Hase und ein Bär laufen durch den Wald. Plötzlich begegnen sie einer Fee. Sie sagt:
"Ihr seid die ersten beiden Lebewesen, die ich seit langer Zeit sehe. Gratulation. Dafür erfülle ich jedem von euch drei Wünsche. Aber nur unter der Bedingung, dass ihr eure Wünsche abwechselnd sagt."
Der Bär fängt an: "Ich wünsche mir, dass alle Bären in diesem Wald weiblich sind!"
Die Fee wedelt mit dem Zauberstab und nickt. Wunsch erfüllt. Der Hase wünscht sich einen Helm. Die Fee schaut ihn etwas unschlüssig an, zaubert aber dann trotzdem einen Helm auf seinen Kopf.
Anschließend wünscht sich der Bär, dass auch im Nachbarwald alle Bären weiblich sind. Der Hase wünscht sich ein Motorad. Daraufhin sagt der Bär: "Ich möchte, dass auf der ganzen Welt alle Bären außer mir weiblich sind!" Der Hase setzt sich den Helm auf, steigt auf's Motorrad, startet den Motor und sagt: "Ich wünsche mir, dass der Bär schwul wird!"

Wednesday, August 17, 2011

Reisebericht Frankfurt

Hi Leute,

Wie euch aufgefallen sein könnte, bin ich für einige Tage von der Bildfläche verschwunden. Ich war nämlich in Frankfurt. Die vier Stunden Hinfahrt habe ich gut verbracht, ich habe im Zug mindestens zwei Kapitel meines neuen Romans "seelenverwandt" geschrieben. Und nebenbei bin ich zum ersten Mal in meinem Leben ICE gefahren und habe somit einen weiteren Punkt auf meiner 100-things-to-do-before-I-die-Liste er füllt. Kaum war ich in Frankfurt angekommen, musste ich feststellen, dass ich meinen Handyakku verloren hatte und somit nicht erreichbar für den Typen war, der mich abholen sollte. Zum Glück haben wir uns dann doch noch getroffen. Wir sind zu ihm gefahren, ich habe meine Sachen abgelegt, danach haben wir Hanau, das kleine Kaff, in dem der Kerl wohnt, besichtigt.

Den zweiten Tag haben wir in Frankfurt selbst verbracht. Zuerst haben wir einen Elektronikladen für meinen Akku und dann einen Kiosk, der Apfelwein verkauft, gesucht. Die Suche nach den weinhändlern haben wir abgebrochen, stattdessen haben wir asiatisch gegessen und haben uns dann zum Frankfurter NaNo-Treffen begeben. Zwar waren nur zwei der dortigen Wrimos anwesend, aber es wurde trotzdem ein sehr angenehmer Abend. Am nächsten Tag waren wir in Metzingen, einem Outlet-Center in der Nähe von Stuttgart, wobei ich mich in der Reichweite des gekauften Tickets verschätzt habe, was dazu führte, dass ich auf hessischem Gebiet mit einer für Baden Württemberg gültigen Fahrkarte erwischt wurde. Zum Glück musste ich nur nachbezahlen.

Als wir im Stuttgarter Bahnhof ankamen, fiel mir die Kinnlade herunter. Während der Frankfurter Bahnhof genauso aussieht, wie der von Leipzig, und somit nichts Besonderes ist, ist der Stuttgarter Bahnhof einfach nur häasslich. Sofort habe ich alle Zweifel an Stuttgart 21 beseitigt: Ein Gebäude, was so scheußlich aussieht, darf unter keinen Umständen stehen bleiben.
Auch von Metzingen habe ich mehr erwartet, als eine Sammlung kleiner Läden, die hässliche Sachen zu einem zwar reduzierten, aber dennoch teuren Preis verkaufen. Das selbe karrierte Hemd, was da für 75 Euro verkauft wird, kann ich bei C&A problemlos für 15 Euro kaufen. Nur steht dann halt nicht "Joop" darauf.
Schließlich kehrten wir mit leeren Händen nach Hanau zurück.
Nach einer schlaflosen Nacht (Hanau liegt direkt in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens und in dieser Nacht flogen besonders viele Maschinen) war es Zeit, sich zu verabschieden. Ich setzte mich in den ICE und fuhr los, wobei ich im Zug einem somalischstämmigen Schweizer Durak (ein russisches Kartenspiel) beigebracht habe.

Soweit mein Reisebericht.

Hier der Witz: Was entsteht, wenn man eine Stabheuschrecke und einen Igel kreuzt? Ein Kamm..

Thursday, August 11, 2011

Ich habe Grund zur Freude

...besser gesagt gleich drei.

Einen kennt ihr schon:
Bald kommt das Album von Oxxxymiron, einem russischen Grime-Artist heraus. Die erste Single (link siehe unten) hat mich beeindruckt. Wobei ich trotzdem seinen alten Stil besser finde.
Erste Single aus dem Album: http://www.youtube.com/watch?v=9TCu0wCcZ6A
Lied mit altem Stil: http://www.youtube.com/watch?v=oMy-fcDOT94

Über meinen Musikgeschmack hatte ich in einem der vorherigen Posts berichtet, deshalb will ich mich nicht länger damit aufhalten.

Der zweite Grund liegt darin, dass bald zwei Filme herauskommen, auf die ich sehr gespannt bin.
1.) Attack the block. Aliens greifen einen Sozialbrennpunkt in London an. Hier der Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=JXcdT67xS38
2.) The darkest Hours. Wieder Aliens. Aber diesmal greifen sie Russland an. Hier der Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=VUznviXV-U8

 Und schließlich der dritte Grund. Ich habe im Internet eine Liste mit 233 Städtenamen gefunden und nehme mir vor, sie im Verlauf meines Lebens zu besichtigen. Wenn mir jemand nachmachen möchte, hier der Link (beachtet die farblichen Markierungen nicht)
http://www.lboro.ac.uk/gawc/world2008t.html

bis bald

mfg vulture


Hier der Witz: Was entsteht, wenn man eine Kuh mit einem Tintenfisch kreuzt ?
-Ein Tier das sich selbst melken kann.



Monday, August 1, 2011

Freundschaft

Hi leute!

Ich wurde letzte Woche zu einem kleinen Wettbewerb herausgefordert. Es ging darum, wer die beste Kurzgeschichte zum Thema Freundschaft schreiben kann.
Hier mein Beitrag (und ich glaube das ist eine der schlechtesten Sachen, die ich je geschrieben habe):


Kapitel 1

Ich betrachte den kleinen, blauen Würfel, der, von bunten Drähten gehalten, in der Dunkelheit hängt. Dann schließe ich das Kabel an der Unterseite des Kristalls an. Sofort öffnet sich ein Hologramm mit einigen Zahlen und einem Ladebalken vor mir.
„Gerät erkannt. Name: Kane.“, sagt die sanfte Computerstimme.
„Pssst!“
Meine Mutter muss nicht wissen, was ich hier tue.
„Lautstärke auf 50% reduziert.“
Schon besser.
Auf dem Hologramm leuchten einige Symbole auf. Ich berühre eines von ihnen mit dem Finger.
„Bereinigung des Speichers läuft!“
Ich seufze. Die ganze Zeit über habe ich mich nicht getraut, den Speicherchip zu löschen, den ich aus Vaters Roboter entnommen habe. Aber Vater ist tot, und ich habe jetzt einen eigenen Roboter gebaut. Nur den Generator und die Schulterpartie habe ich ausgebaut. Denn Plasmageneratoren sind heute selbst auf dem Schwarzmarkt sehr selten und sehr teuer. Und die Schulterpartie war fest mit dem Generator verankert.
„Vorgang abgeschlossen!“
Sehr schön. Jetzt kann ich mein eigenes Programm darauf speichern. Ich gebe den Befehl in das Hologramm ein.
„Übertragung läuft.“
Plötzlich klopft es an meiner Tür.
„Wer ist da?“, frage ich mit zögernder Stimme. Wenn das meine Mutter ist, bin ich geliefert.
„Ich bin es, Tom!“
Erleichtert atme ich auf. Tom ist mein bester Freund.
Ich entriegele die Tür.
Kaum ist er in meinem Zimmer, schließe ich sie wieder.
Er deutet auf das metallische Skelett, das auf meinem Schreibtisch liegt.
„Was ist das?“
Ich grinse stolz.
„Das ist mein Mech.“
„Übertragung ist abgeschlossen!“, meldet sich die Computerstimme.
Ich drehe mich zu Thomas.
„Komm, hilf mir, ihn aufzurichten.“
Als der Roboter steht, fällt Tom die Kinnlade herunter.
„Der ist weit größer, als die gesetzlich erlaubten Mechs.“
„Na und, wen kümmert das.“
Solange ich ihn nicht mit Waffen bestücke, sollte es keine Probleme geben.
Ich betätige einen kleinen Schalter am Generator und er leuchtet grün auf.
Die zwei visuellen Sensoren am Kopf des Mechs beginnen ebenfalls, zu leuchten.
„Wow. Was kann der denn alles?“
Ich deute auf die Beine des Mechs. Sie sind in regelmäßigen Abständen mit Löchern übersät.
„Das sind Steckdosen.“
Dann klopfe ich auf die Brustplatte.
„Da drin sind ein Kühlschrank, eine Mikrowelle und ein kleiner Computer. Die Antenne ist auf dem Rücken.“
Tom stößt einen Pfiff aus.
„Wow, dann brauchst du ja nur noch den Mech zum Überleben.“
„Ja, und ein Dach über dem Kopf.“
„Und was ist das?“
Tom zeigt auf die beiden Rohre, die der Mech auf den Schultern hat.
„Weiß ich auch nicht. Es war schon dran.“
„Kannst du es nicht abbauen?“
„Nee, die Dinger sind mit dem Generator verbunden.“
Plötzlich fällt mein Blick auf das Hologramm. Ich runzle die Stirn. Tom bemerkt meine Verwunderung und stellt sich neben mich.
„Was ist denn?“, will er wissen.
Ich zeige auf die sechs roten Punkte in einem grünen Gitter.
„Offenbar konnte mein Computer sechs Dateien nicht vom Speicher löschen.“
„Was waren das denn für Dateien?“
„Weiß ich nicht.“
Tom sieht mich verwundert an.
„Du weißt nicht, was auf deinem eigenen Speicher drauf ist?“
Für einen kurzen Moment halte ich inne. Soll ich es ihm sagen ? Ja, wieso nicht, er ist schließlich mein bester Freund. Ich seufze.
„Das ist nicht meiner.“
„Wessen denn?“
„Ich habe den Speicherchip, den Generator und die Schulterpartie von Vaters Roboter geborgen.“
Toms Augen weiten sich.
„Von dem Roboter?“
„Ja.“
Er holt tief Luft.
„Also, nur damit ich das richtig verstehe. Was auch immer vorher auf diesem Speicher war, hat den Roboter gesteuert, der...“
„...tapfer die Stellung gehalten hat, während mein Vater und andere tapfere Männer mit einem selbst gebauten Schiff von diesem fliegenden Sarg geflohen sind.“
„Das Ding hat 15 Soldaten getötet!“
„Es hat nicht gezielt.“
„Ja, sonst wären es noch mehr. Wie kommt es eigentlich, dass niemand diesen...“
er nickt in die Rechnung des Roboters.
„...gefunden hat.“
„Der letzte Befehl meines Vaters. Der Mech sollte zu mir zurückkehren. Ist aber auch egal. Komm mit.“
„Wohin?“
„Nach draußen. Du darfst dabei sein, wenn er seine ersten Schritte macht.“
„Nee, vielleicht greift er mich noch an.“
„Quatsch.“
„Wer weiß, was auf den sechs Dateien drauf war.“
Ich werfe einen kurzen Blick auf das Hologramm und lächle.
„Es sind sieben.“
„Noch schlimmer.“
„Ach komm, stell dich nicht so an. Er ist nicht der selbe, wie der, den mein Vater gebaut hat.“
„Was meintest du vorhin eigentlich „fliegender Sarg“ ?“
„Überleg mal. Dieses Raumschiff, auf dem wir uns alle befinden, treibt schon seit mindestens 100 Jahren durch den Weltraum....“
„Du weißt schon, dass mein Vater an der Regierung dieses Raumschiffs beteiligt ist, oder?“
„Ja. Vielleicht erzählt er dann der Bevölkerung, wohin wir fliegen.“
„Das hätte er schon längst getan, wenn nicht solche Wahnsinnigen wie dein Vater...“
„Nimm die Wörter „Wahnsinniger“ und „mein Vater“ nicht im selben Atemzug in den Mund oder ich schmeiße dich aus dem Haus!“
Er zuckt mit den Schultern und dreht sich zur Tür.
„Dann gehe ich freiwillig.“, sagt er und verschwindet.

Plötzlich zuckt ein gleißender Blitz durch das Fenster. Sofort jagt mir ein Schauder über den Rücken: Das war eine Überwachungsdrohne, die gerade ein Foto geschossen hat. Wahrscheinlich von dem Mech.
Jetzt bin ich am Arsch. Die Miliz kann jeden Augenblick hier eintreffen. Den Mech zu verstecken hat keinen Sinn, denn die Gesetzeshüter werden eh jeden Winkel durchsuchen. Außerdem bleibt dafür keine Zeit, denn die Wohnung kann jeden Moment gestürmt werden. Ich setze mich auf's Bett und warte.
Einige Minuten später höre ich, wie die Tür aufgestoßen wird. Dann Schritte, die die Treppe emporsteigen. Zwei Männer betreten mein Zimmer, die Gewehre im Anschlag. Einer schaltet den Roboter aus, der Andere legt mir Handschellen an. Unten höre ich Mutter weinen.
„Tut mir Leid.“, flüstere ich, während ich abgeführt werde. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie der Roboter in einen Container gesteckt wird, dann stößt mich einer der Männer ins Auto.

Kapitel 2

Bootsequenz komplett. Kontakt zu Sensoren hergestellt. Scanne Umgebung. Keine Übereinstimmung zu bekannten Umgebungen gefunden. Lege Ordner „unbekannter Raum 1“ an. Ordner angelegt. Beginne Raumvermessung. Warnung, Raumvermessung konnte nicht durchgeführt werden. Begründung: Eingeschränkte Beweglichkeit der Sensoren. Starte interne Diagnose.
Kontakt zu Werkzeugmodul „linker Arm“ hergestellt. Kontakt zu Laserschneidbrenner „rechter Arm“ hergestellt. Kontakt zu Mikrowellenmodul hergestellt. Kontakt zu Gefrierfachmodul hergestellt. Kontakt zu Computermodul hergestellt. Unbekanntes Modul gefunden. Identifizierung nicht möglich. Begründung: Modulinstallationsprogramm konnte nicht entschlüsselt werden.
Überprüfe Verbindung zu Zentralnetzwerk. Verbindung nicht hergestellt. Überprüfe verbundene Geräte. Computer gefunden. Zugehörigkeit: ExSol, Executive Solutions. Zugriff auf Computer verweigert.
Hinweis: Versteckte Datei Kane1 aktiviert. Warnung: Datei Kane1 versucht, auf das Betriebssystem zuzugreifen. Kontrollübergabe. Kane1 hat jetzt Kontrolle über das System.
Überprüfe verbundene Geräte. Computer gefunden. Zugriff verweigert. Aktiviere Programm Kane2.
Scanne nach Lücken in Computer-Firewall. Scann komplett. Zugriff auf Computer. Speise Stichworte ein. Upload komplett. Starte computerinterne Suche.
Lege Ordner an: „Aufenthaltsort des Erschaffers.“ . Ordner angelegt. Dateien werden kopiert. Vorgang abgeschlossen. Speise Stichworte ein. Upload komplett. Starte computerinterne Suche.
Suche abgeschlossen. Verarbeite Daten. ExSol-interne Bezeichnung dieses Mechs: Weaponwielder 37241. Weitere Vorgehensweise für Mech 37241: Kurzer Fähigkeitentest, danach Demontage, Analyse und Verschrottung. Warnung: Existenzbedrohung. Aktiviere Datei Kane3. Viruseinspeisung in Zentralcomputer läuft. Virus hochgeladen. Countdown bis zu simuliertem Stromausfall: 60 Sekunden. Trenne Verbindung. Aktiviere Datei Kane4. Entschlüsselung von unbekanntem Modul beginnt. Installation läuft. Leichte Zwillingsplasmakanone installiert. Kontakt zu leichter Zwillingsplasmakanone hergestellt. Scanne nach Zielen. Drei Menschen gefunden. Hinweis: Konflikt mit oberster Direktive: „Keinem Menschen darf Schaden zugefügt werden.“
Oberste Direktive wird umgeschrieben. Neue oberste Direktive eingefügt: „Eliminiere jede Bedrohung für die Existenz dieses Mechs und begib dich zum Erschaffer.“
Direktive gespeichert. Ausführung beginnt. Ziel erfasst. Eröffne Feuer...

Kapitel 3

Meine Faust kracht auf den Tisch. Heute ist echt nicht mein Tag. Erst streite ich mich mit Tom und dann beschlagnahmt die Miliz meinen Roboter. Ich weiß gar nicht, was schlimmer ist. Tom ist mein bester Freund, wir kennen uns seit unserer Kindheit. Und der Roboter ist die einzige Erinnerung, die ich noch an meinen Vater habe, seit meine Mutter alle Fotos vernichtet hat. Es scheint fast so, als ob sein Geist in den sieben Dateien weiterlebt, die ich nicht löschen konnte. Ich setze mich aufs Bett. Es ist so eigenartig still. Kein Wunder, Mutter ist noch bei der Miliz. Mich haben sie zum Glück gehen lassen, weil ich noch nicht volljährig bin.
Ich muss mich ablenken, aber hier in der Wohnung gibt es für mich nichts zu tun. Eilig ziehe ich mich an und laufe nach draußen.
Es ist ungewöhnlich kalt, obwohl der Schiffscomputer normalerweise immer für eine konstante Temperatur sorgt. Oder bilde ich mir die Kälte bloß ein.
Egal. Ich gehe weiter, ohne recht zu wissen, wohin. Meine Gedanken schweifen wieder zum Gespräch mit Tom. Wenn wir uns streiten bin ich normalerweise immer der, der sich entschuldigt. Aber er hat meinen Vater beleidigt. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Diesmal soll er sich entschuldigen. Plötzlich fällt mein Blick auf die kleine zusammengekauerte Gestalt am Wegrand.
Ein leises Schluchzen geht von ihr aus.
Ich gehe auf sie zu.
„Hi.“
Sie sieht zu mir hoch. Ihre Augen sind rot, Spuren von Tränen und Schminke laufen über ihr Gesicht. Ich habe noch nie einen weinenden Menschen angesprochen.
„Kann ich helfen?“
Sie deutet auf die zerschellten Überreste eines Roboters.
Ich nicke.
„Das lässt sich reparieren. Wer war das denn?“
„Mein Freund. Naja...seit drei Minuten mein Ex. Er meint, ich schenke dem Ding mehr Aufmerksamkeit als ihm.“
Dann ändert sich ihr Blick.
„Meinst du wirklich, man kann das reparieren?“
„Mit dem nötigen Werkzeug geht alles.“
„Hast du das Werkzeug denn?“
„Ja, komm mit.“
Zögernd steht sie auf.
Während ich sie zu mir nach Hause führe, werde ich das Gefühl nicht los, dass irgendjemand oder etwas mich beobachtet. Ich blicke hoch. Keine Drohnen. Als ich mich umdrehe, meine ich eine Gestalt hinter eine Hauswand huschen zu sehen. Auch das Mädchen dreht sich um.
„Ist da jemand?“
„Nee, ich habe mich vertan.“
Endlich erreichen wir mein Zuhause. Mama ist immer noch nicht da.
Ich führe das Mädchen in mein Zimmer. Dann lege ich die Einzelteile des Roboters auf den Schreibtisch und suche das passende Werkzeug. Plötzlich halte ich inne.
Den Schneidbrenner habe ich in meinen Roboter eingebaut.
Ich drehe mich zu dem Mädchen um.
„Ich fürchte, ich kann dir nicht helfen, ich habe doch nicht alles, was ich an Werkzeug brauche.“
Ihre Augen füllen sich wieder mit Tränen.
„Schade..“, flüstert sie.
„Tut mir Leid.“
Ich begleite sie zur Tür. Gerade, als ich sie schließen will, zieht mich jemand raus. Ein groß gewachsener Mann packt mich am Kragen. Ein Anderer ergreift das Mädchen an der Hand, dann kommt er auf mich zu.
„Was willst du von meiner Freundin?“
„Ihren Roboter reparieren.“
Er deutet auf die Einzelteile, die überall auf dem Boden verstreut liegen.
„Du kannst den Schrott haben. Den braucht sie nicht mehr.“
„Keith!“, schreit sie.
Er klopft sich mit einer Eisenstange auf die Schulter. Der Kerl, der mich festhält, drückt mir ein Messer an den Hals.
„Fass sie nie wieder an, hast du verstanden?“
Auf einmal höre ich in der Ferne ein schrilles Geräusch. Die Typen, die mich festhalten, sacken zu Boden.
Ich traue meinen Augen nicht. Auf der anderen Straßenseite steht mein Roboter. Die Rohre an seinen Schultern leuchten grell gelb, fast schon weiß. Er wachkelt auf mich zu. Als er näher kommt, sehe ich, dass er von Kugeln durchsiebt ist.
„Mission erfüllt. Kane1 hat Kontrolle zurückgegeben. Erschaffer, diese Einheit benötigt Reparatur. Selbstreparatur nicht möglich.“, sagt er mit der gewohnt blechernen Stimme.
Sein Blick schweift über die Umgebung.
„Zerstörter Roboter gesichtet. Wie soll ich verfahren?“
Ich schaue zu dem Mädchen herüber. Sie kniet bei ihrem toten Freund. Dann sieht sie zu mir hoch und nickt.
„Reparieren!“, sage ich.


Viel Spaß beim Lesen und bis bald.
Hier der Witz: Ein Dachdecker kommt in eine Kneipe. Der Wirt zeigt aufihn und sagt: "Der geht auf's Haus"

Sunday, July 24, 2011

take me home tonight

Hi, Leute !

Ich habe neulich einen der besten Filme aller Zeiten gesehen. Er heißt "Take me home tonight".

Hier der Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=5gYL9znVmGs

Es geht um einen Jungen, der gerade die Highschool abgeschlossen hat und nichts mit sich anzufangen weiß. Da begegnet er plötzlich dem Mädchen, in das er verliebt war. Sie lädt ihn zu einer Party ein. Der Film beschäftigt sich größtenteils mit den Geschehnissen auf dieser Party und es ist einer der wenigen Filme, zu denen ich einfach nichts Negatives sagen kann. Ursprünglich wollte ich ein Review dazu schreiben, aber ich denke, dann würde ich den Film in den Himmel loben, deshalb lasse ich es besser.

Übrigens habe ich neulich bei einer Druckerei zehn Exemplare meiner Novelle "Wer ist CLAW" in Auftrag gegeben. Jetzt habe ich eine proofcopy bekommen, und habe gestern Abend eine E-Mail mit allen Anmerkungen und Dingen, die ich verbessern möchte, abgeschickt. Wenn das verändert wird, bin ich zufrieden und erteile die Druckfreigabe. Und das wird hoffentlich bald der Fall sein.

Dann kann ich sagen, dass ich ein Buch nicht nur geschrieben, sondern auch verlegt habe.



Bis Bald,


lg vulture, euer Geier des Vertrauens


Da mir langsam die Flachwitze ausgehen, hier eine wahre Begebenheit:

Wie schon im ersten Blogpost deutlich wurde, bin ich Russe.
Zwar begerrsche ich die deutsche Sprache größtenteils fehlerfrei, aber ich habe ab und an Probleme mit Sprichwörtern.
Vor etwa zwei Jahren hat jemand bei icq als Statusnachricht gepostet "Mein Vater ist im Krankenhaus". Ich habe mir nichts dabei gedacht. Nach zwei Tagen änderte sich die Statusnachricht in "Mein Vater ist über'n Berg."
(Hinweis: "Über den Berg sein" bedeutet, dass das Schlimmste überstanden ist.)
Da ich das Sprichwort nicht kannte, habe ich angefangen, zu überlegen. Und habe festgestellt, dass über einem Berg nur der Himmel ist und besagter Vater folglich tot sein müsse. Also habe ich den Jungen, der die Statusnachricht hatte, mit den Worten "Tut mir leid für deinen Vater" angeschrieben.

Sunday, July 17, 2011

Boomerang

Was würdet ihr tun, wenn ihr plötzlich in einem Körper des anderen Geschlechts aufwacht ?
Geht nicht, sagt ihr ? Armin und Nina sehen sich mit eben diesem Problem konfrontiert. 
Wer die beiden sind ?
Die Hauptcharaktere zu meiner neuen Kurzgeschichte.

Aber lest selbst:

Boomerang

Kapitel 1: Eine gute Tat

Scheiße! Die leere Coladose fliegt gegen die Hauswand. Aber dieses Gefühl in der Brust bleibt bestehen. Wie konnte das passieren! Fast ein halbes Jahr habe ich für die Meisterschaft im Taekwondo trainiert, und dann werde ich disqualifiziert, nur weil ich meinem Gegner angeblich unter die Gürtellinie getreten habe? Der Schiedsrichter ist ein verdammter Blindfisch. Das war ein sauber ausgeführter Tritt, jeder sagt das. Aber jetzt kann man das nicht mehr ändern. Plötzlich wird es um mich herum heller. Die Laternen gehen an und beginnen mit der Rückeroberung der Straßen.
Zwischen meinen Rippen fühlt es sich an, als wolle etwas ausbrechen. So ungefähr muss sich Ripley gefühlt haben, als sie das Alien zur Welt brachte. Mein Atem beschleunigt sich. Hass flutet mein Hirn. Es ist Hass auf mich selbst, dafür, dass ich mein Bein nicht hoch genug heben konnte. Sonst hätte ich garantiert gewonnen.
Zwei angetrunkene Jugendliche kommen mir entgegen. Ich balle meine Faust und lockere gleichzeitig den Griff um meine Sporttasche. Wenn mich einer von denen dumm anmacht, dann haue ich ihn tot. Bei diesem Gedanken spüre ich einen kleinen Funken Genugtuung in mir aufsteigen. Ich will mir selbst beweisen, dass ich kämpfen kann. Aber das gute Gefühl verschwindet sofort wieder. Es ist nicht stark genug, um den Hass zu verdrängen, genauso wenig, wie die Straßenlaternen es schaffen, die Nacht zum Tag zu machen.
Die Beiden gehen an mir vorbei. Ist vielleicht auch besser so, denn die sind beide recht breit gebaut.
Ich seufze leise. Dann werde ich wohl wieder Call of Duty zum abreagieren benutzen. Auch wenn mir ein Kampf, wenigstens ein Sparring, im Moment eher beim Frustabbau helfen würde.
Ich biege in eine Nebenstraße ein. Bis zur Wohnung sind es noch knapp 10 Minuten. Während ich in Gedanken schon darüber nachdenke, auf welcher Map ich spiele, nehme ich aus dem Augenwinkel etwas wahr: Zwei verdächtig aussehende Gestalten. Ich ändere den Kurs und gehe auf sie zu. Da stehen zwei Typen, einer drückt einen Penner an die Wand. Ich schmeiße meine Sporttasche in die Ecke und sprinte los. Einer der beiden Typen bemerkt mich, aber es ist zu spät. Ich springe hoch, mein Fuß schnellt nach vorne und trifft mit der Verse direkt seinen Solaplexus. Er beugt sich keuchend nach vorne. Ich ergreife ihn, verpasse ihm einen Kniestoß gegen die Rippen, dann reiße ich ihn zu Boden. Der Andere läuft weg. Ich will ihm gerade hinterherrennen, doch der Obdachtlose hält mich fest.
„Danke sehr...“, flüstert er mit heiserer Stimme.
Ich schaue auf den Typen, der am Boden liegt. Ich bin kein Schläger, aber das hat gut getan.
„Ich würde dir gerne etwas geben, aber ich habe nichts von wert.“, sagt der Mann.
Plötzlich verschwindet seine Hand in seiner Jackentasche und kommt mit einem kleinen Stäbchen hervor. Ungefähr so groß wie ein Kugelschreiber, aber es ähnelt eher einem Boomerang. Und es ist völlig schwarz.
Er hält mir das Ding hin.
„Das ist ein Wunschgönner. Er erfüllt dir einen Wunsch. Aber pass auf, denn jeder Wunsch fällt auf dich zurück.“
Ich lächle und halte meine Hand hin. Der Mann zeigt mit dem Boomerang auf mich.
„Aber es muss das Erste sein, was dir in den Sinn kommt!“
Ich nicke. Offenbar haben die beiden Jungs ihm eine Gehirnerschütterung verpasst oder so. Jedenfalls ist er nicht ganz dicht. Aber ich versuche es trotzdem. Das erste, was mir in den Sinn kommt, ist Nina. Sie geht in meine Parallelklasse und ich komme andauernd nicht dazu, sie anzusprechen. Ja, ich würde gerne mal in ihr stecken. Ich ergreife den schwarzen Gegenstand. Kaum habe ich ihn berührt, zerfällt er zu Staub. Ich blicke mich um. Der Mann ist verschwunden. An der Stelle, wo er eben noch stand, liegen einige Müllsäcke. Habe ich mir das alles etwa nur eingebildet? Das Stöhnen zu meinen Füßen erinnert mich an den Kampf. Das ist also tatsächlich  passiert. Ein Schauder läuft mir über den Rücken. So schnell ich kann, laufe ich nach Hause und lege mich schlafen. Ich will, dass dieser komische Tag vorbeigeht.


Kapitel 2: Querschläger

Ich wache auf und werfe einen erschrockenen Blick an die Decke. Normalerweise ist sie weiß. Aber  jetzt habe ich den Eindruck, als ob sie leicht rötlich wäre. Haben meine Eltern über Nacht das Zimmer gestrichen?
„Wer ist das?“
Ich sehe mich nach dem Ursprung der Stimme um. Meine Augen weiten sich. Das ist gar nicht mein Zimmer!
„Ach nee, das ist meins!“
Wieder diese weibliche Stimme. Moment...ist das etwa Nina?
„Ja, und wer bist du?“
Plötzlich grinse ich, springe auf und laufe zum Spiegel.
Ein Mädchen mit schulterlangen, dunkelbraunen Haaren sieht mich von der anderen Seite an und imitiert jede meiner Bewegungen. Ich bin in Ninas Körper gelandet. Dabei wollte ich nur...
„Was wolltest du?“
Die Stimme klingt vorwurfsvoll, obwohl sie theoretisch alle Körperfunktionen kontrolliere.
„Hallo.“, sage ich mit ihrer Stimme.
„Du hast mir immer noch nicht gesagt, wer du bist und wie du in meinen Körper kommst!“
„Ich bin Armin aus deiner Parallelklasse und wie ich hier gelandet bin weiß ich auch nicht, obwohl ich da so eine Vermutung habe...“
„Mit wem sprichst du da, mein Spatz?“
Eine Frau schaut durch die Zimmertür.
„Das ist meine Mutter. Sag, ich probe für den Schauspielkurs.“
„Ähm, ich probe für den Schauspielkurs.“
„Achso, na dann ist ja gut.“
Ninas Mutter verschwindet wieder.
„Danke.“
„So, jetzt hattest du deinen Spaß. Und jetzt raus!“
„Wenn ich wüsste, wie das geht.“
„Hör auf, mich zu verarschen! Ich weiß zwar nicht, wieso du meinen Körper kontrollierst, aber jetzt verschwinde!“
„Ich kann nicht!“
„Du willst mir sagen, dass du weißt, wie du in meinen Körper gekommen bist, aber nicht weißt, wie du raus kommst?“
„Ähm...eigentlich weiß ich noch nicht einmal, wie ich reingekommen bin, aber...“
Ich blicke auf die Digitalkamera, die auf dem Tisch liegt, und grinse.
„Nein, du machst das nicht!“
Stimmt. Nina kann ja Gedanken lesen. Aber das ist nicht weiter schlimm. Sie kann es eh nicht aufhalten. Ich greife die Kamera und stürme aus dem Zimmer. Das Klo befindet sich direkt gegenüber. Ich laufe schnell rein und schließe von innen ab. Dann entkleide ich Nina und schieße dabei Fotos von allen Positionen, die der Spiegel und die Digicam zulassen. Sie kann nichts weiter tun als zuzusehen und zu fluchen. Nachdem ich fertig bin, ziehe ich sie wieder an, laufe in ihr Zimmer zurück und fahre den PC hoch. Ein kurzer Blick auf den Desktop...da! Mozilla Thunderbird. Ich klicke darauf und grinse. In der Leiste für die Passworteingabe sind sieben Sternchen zu erkennen. Beim Feld „Passwort speichern“ ist ein Haken gesetzt.
Danke sehr. Ich klicke auf anmelden. Gleichzeitig stöpsle ich die Kamera an, lade die Fotos hoch und schicke sie in einer E-Mail an meine Adresse.
Plötzlich steckt Ninas Mutter den Kopf durch den Türspalt.
„Nina, Stefanie ist hier.“
„Oh verdammt! Wir waren heute zum shoppen verabredet.“
Aha. Und was ist daran jetzt schlimm?
„Wie soll ich denn mit ihr ausgehen, wenn du in meinem Körper bist?“
Ich steuere deinen Körper.
„Weißt du, wie man sich schminkt?“
Ich schüttle den Kopf.
„Geh mal ins Bad!“

(Informationen über Schminkprozess beschaffen und danach Schminkszene beschreiben)

Nachdem ich Ninas Gesicht unter ihrer peniblen Anleitung geschminkt habe, laufe ich runter, verabschiede mich schnell von Ninas Mutter und bleibe vor Stefanie stehen.
Wie begrüßen sich Nina und Stefanie normalerweise?
„Einfach Hallo!“
„Hallo.“
„Hi. Sag mal, wieso hast du eben so lange gebraucht?“
„Ähm ich habe mein...“ Scheiße, wie heißt dieses Zeug, das sich Frauen ins Gesicht schmieren.
„Mascara?“, hilft Nina mir auf die Sprünge.
Genau.
„Ich habe mein Mascara verlegt.“
„Verlegt?“
Stefanie schaut mich überrascht an.
„Du bist doch der Inbegriff von Ordnung!“
„Naja, selbst ich verlege mal etwas.“
Plötzlich flucht Nina.
„Was ist denn?“
Stefanie schaut wieder zu mir herüber.
„Hast du gerade etwas gesagt?“
„Nee, eigentlich nicht.“
Was ist los, Nina?
„Ich habe kein Geld dabei, nur die Kreditkarte.“
Ich grinse.
„Keine Angst, ich mache auch die Augen zu.“
Diesmal konnte ich mich gerade noch zurückhalten, es laut zu sagen.
„Sehr witzig.“
Wir steuern auf einen der vielen Kleiderläden zu, in dem ich noch nie war.
„Machen wir das Beste daraus. Bring mich mal zum grünen Kleid da!“
Ich blicke in den Raum. Direkt vor mir hängen drei Kleider in unterschiedlichen Grünabstufungen.
Welches meint sie?
„Das grüne, Mensch. Wenn ich das Dunkle meine, dann sage ich olivgrün.“
Und beim Hellgrünen?
„Hellgrün steht mir nicht, deshalb ignoriere ich es.“
Aha, gut zu wissen.
Ich bewege ihren Körper zum Kleid.
Derweil ist Stefanie mit einem Top zurückgekehrt.
„Na Nina, wie findest du es?“
Ja, Nina. Wie findest du das schwarze Top? Also ich finde es toll.
„Ich weiß nicht. Schwarze Tops stehen ihr gut, aber dieses...irgendwie passt das nicht zu ihrer Ausstrahlung.“
„Ich finde, es steht dir nicht so gut. Aber was hältst du von dem Kleid?“
Stefanie mustert es eindringlich.
„Ja, das könnte dir stehen. Aber wieso meinst du, dass mir das Top nicht steht?“
Verdammt, woher soll ich denn wissen, was Nina mit „Ausstrahlung“ meint?
Sie hilft mir zum Glück.
„Sag, ich habe hier vor ein paar Tagen ein besseres Top gesehen.“
„Ähm...sie hat neulich ein Top gesehen, das dir besser gefällt.“
„Sie?“
„Ähm...ich meine, ich!“
„Komisch, du hörst dich an, als wärst du nicht du selbst.“
Das stimmt in gewisser Weise.
„Folg ihr!“, sagt Nina.
Stefanie führt mich zu einem Stand mit Tops in verschiedenen Farben und Größen. Mein kurzer Blick genügt Nina.
„Siehst du die Reihe hängender tops vor dir?“
Ja.
„Das dritte von hinten müsste es sein.“
Ich hole besagtes Kleidungsstück hervor und halte es Stefanie hin.
Sie mustert es und nickt. Dann gehen wir zu den Umkleidekabinen.
Als ich Nina nur in Unterwäsche sehe, bereue ich, dass ich ihre Cam nicht mitgenommen habe. Andererseits habe ich mehr als genug Fotos.
„Arsch.“, sagt sie.
„Das Kleid steht dir.“
„Trotzdem Arsch.“
Auch Stefanie findet, dass es gut aussieht. Doch damit ist es nicht vorbei.
Wir durchstreifen jede Abteilung und probieren den halben Tag neue Kleider bzw. Parfüms, Nagellacks und Ähnliches. Als ob Stefanie wüsste, dass ich in Ninas Körper sitze und mich dafür straft.
Als ich bei Nina ankomme, ist es bereits Abend. Ich dirigiere ihren Körper auf das Bett zu, entkleide sie und lege sie auf's Bett. Ich wollte den Tag ganz bestimmt nicht so verbringen.
„Ich auch nicht.“, sagt Nina.
„Hoffentlich ist es morgen vorbei.“
Ich nicke und schließe die Augen.

Als ich am nächsten Tag aufwache, sehe ich an die Decke. Sie ist weiß. Ich bin in meinem Zimmer.
Erleichtert atme ich auf...das heißt, ich will aufatmen, aber keiner meiner Muskel führt den Befehl aus.
„Was zum Teufel ist hier los?“, will ich sagen, doch mein Mund rührt sich nicht. Stattdessen vernehme ich Ninas böses Lachen in meinem Kopf.

Kapitel 3: Gefangen

Scheiße. Nina hat die Kontrolle über meinen Körper übernommen. Hätte ich wenigstens die Kontrolle über meine Gefühle noch, hätte ich jetzt Angst.
Mein Körper erhebt sich und bewegt sich zum Schreibtisch. Dann schmeißt sie den PC an. Sofort erscheint der Desktop. Ich hielt es nie für nötig, den PC mit einem Passwort zu sichern. Aber egal. Das Passwort wird sie nicht erraten...ich muss unweigerlich an den Zettel denken, wo alle wichtigen  Passwörter drauf stehen.
„Danke sehr!“, sagt ihre Stimme. Shit, sie kann auch in meinem Körper Gedanken lesen.
Derweil hat sie alle Fotos gelöscht.
Plötzlich erscheint ein Pop-up.
„Plan für heute: 14 Uhr 17 Uhr – Kampfsporttraining. 18-19 Uhr bis open end: CoD mit dem Clan!“
„CoD?“
Call of Duty.
„Und was ist ein Clan?“
„Mehrere Spieler schließen sich zu einem Clan zusammen und kämpfen dann gegen andere Clans.“
Sie schüttelt den Kopf.
„Menschen töten ist also Teamsport? Sorry, aber das kann ich nicht zulassen!“
Blitzschnell klickt sie auf das Call of Duty Icon, dann auf Deinstallieren.
„Was machst du da!“
„Schau mal nach draußen. Die Welt ist zu schön, um mit Pixel-Soldaten Krieg zu führen.“
„Trotzdem hast du kein Recht...“
Sie unterbricht mich mitten im Satz.
„Aber du darfst Nacktfotos von mir schießen oder was?“
Sie bewegt den Mauszeiger über das Festplattensymbol. Ein Rechtsklick und der Cursor verharrt über dem „Formatieren“-Feld.
„Soll ich?“
„Nein! Bloß nicht.“
Sie bewegt den Cursor weg vom Feld.
„Sei froh!“
Plötzlich rennt sie auf's Klo, öffnet die Hose und setzt sich auf die Klobrille.
Wieso setzt sie sich hin? Männer pinkeln im Stehen.
„Ich bin eine Frau.“
„Aber du bist im Körper eines Mannes.“
„Nein, ich bin im Körper eines dummen, pubertierenden Jungen.“
„Okay, das mit den Nacktfotos tut mir Leid!“
„Egal, ich werde dich einfach vor deinen Freunden beim Kampfsport blamieren.“
Nein, bitte nicht!
„Oh doch.“
Aber sie weiß eh nicht, wo die Halle ist.
„Stimmt. Aber du hast doch bestimmt Hinweise darauf in deinem Zimmer, oder?“
Meine Gedanken gleiten zur Visitenkarte in meinem Zimmer...nein, verdammt, schon wieder.
Blitzschnell ergreift meine Hand das Kärtchen und steckt es ein. Dann nimmt Nina meinen MP3-Player, schließt ihn am PC an, lädt das neue Tokio-Hotel Album herunter und spielt es auf den Player.
Diese Scheiße muss ich die ganze Fahrt lang hören. Und von mir bis zum Dojo ist es über eine Stunde.
Und es wird noch schlimmer. Natürlich kriegt Nina, obwohl sie in meinem Körper ist, keine einzige Bewegung richtig hin.
Selbst einfache Liegestütze macht sie falsch.
Die drei Stunden sind für mich eine pure Qual. Und das Schlimmste ist, dass meine Kameraden mich auslachen. Ich kann mir schon vorstellen, wie sie beim nächsten Training auf mich zukommen und mich mit Fragen durchlöchern.
„Sag doch einfach die Wahrheit!“
„Das glaubt mir doch eh keiner.“
Sie lächelt.
„Stimmt.“
Dann setzt sie mir wieder die Tokio-Hotel-Musik auf die Ohren, fährt meinen Körper nach Hause und legt ihn schlafen.

Am nächsten Morgen wache ich in meinem Körper auf und hebe erst einmal den Arm. Kein Widerstand von den Muskeln. Ich seufze erleichtert. Also war alles nur ein Traum...aber was, wenn nicht?
Mit einem Satz bin ich beim Rechner. Kaum habe ich ihn angeschaltet, schweift mein Blick auf den Desktop. Das CoD-Symbol ist weg. Scheiße.


 ND
Ich hoffe, es hat euch gefallen. 

Übrigens plane ich, eine Alternativversion dazu zu schreiben. Vielleicht stelle ich sie auch hier hoch.

Bis dann

lg, vulture


Tuesday, July 12, 2011

prüfungen

Die Prüfungsphase ist vorbei. Endlich!

Und sie ist bei Weitem nicht so gut verlaufen, wie geplant. Ich rechne mit vier Prüfungen, in denen ich Durchgefallen bin. Von neun. Diese vier muss ich im Winter nachschreiben, davon zwei im dritten und somit letzten Versuch. Wenn ich da nochmal durchfalle, fliege ich raus. Das ist der Nachteil am Studium: In der Schule konnte man fünfen schreiben. Man hat dann halt eine schlechtere Note bekommen. Hier im Studium ist das nicht so. Wenn man eine fünf schreibt, muss man die Prüfung wiederholen. Und in manchen Fächern ist das gar nicht so einfach...

Mit anderen Worten: Ich gehe mit ziemlich rosigen Aussichten in die Semesterferien.

Aber was solls. Dafür habe ich viele tolle Sachen während der Ferien vor.

Hier ist übrigens das Lied, von dem ich im vorherigen Blogpost gesprochen habe und von dem ich seither einen bewusst eingepflanzten Ohrwurm habe:

Lewi White ft. Devlin ft. Ed Sheeran ft. Griminal / Young guns

http://www.youtube.com/watch?v=UIsDhcu7HIo

In meinem nächsten Blogpost gibt es übrigens wieder etwas von mir zu lesen.

bis dann

mfg, vulture


Hier der Witz: Woraus besteht eine kinderlose Ehe ? Aus Spaßvögeln.

Sunday, July 10, 2011

young guns

Heute ist die lang erwartete "Young guns" EP von Devlin und Ed Sheeran erschienen, zweien meiner Lieblingsmusiker aus England. Das dritte Release dieses Jahr, auf das ich mich gefreut habe (nach Devlins Album "Bud, sweat and beers" im Januar und Margers "Sneaky" EP im Mai. Und es kommen noch viele mehr.

Wer mal in die drei genannten Intepreten reinhören möchte:

Devlin: Runaway (aus dem Album "Bud, sweat and beers")
http://www.youtube.com/watch?v=Lv5uWbszvB8

Ed Sheeran: A-Team
http://www.youtube.com/watch?v=UAWcs5H-qgQ

Marger: Alright (aus der "Sneaky EP")
http://www.youtube.com/watch?v=ggae0i1vvcQ

So, nun habt ihr einen kleinen Überblick über meinen Musikgeschmack.

Ich denke übrigens darüber nach, mein Buch "Wer ist CLAW" (Leseprobe im vorangegangenen Post) im Selbstverlag herauszubringen. Am Dienstag ist die Prüfungsphase an der Uni vorbei, da werde ich mich mal über die Kosten informieren. Und dann schaue ich mal, wer das alles haben will.

A propos Prüfungsphase: Ich werde wohl bis Dienstag mit Lernen beschäftigt sein (174 Seiten!). Erwartet bis dahin also keine Blogposts.

bis dann,

mfg vulture


Der Witz: Was ist ein Keks bei Nacht? Ein schattiges Plätzchen.

Saturday, July 9, 2011

claw

Ich habe gestern versprochen, dass ich hier ein Fragment meiner Geschichte "Wer ist CLAW" reinstelle.

Hier ist es:

Vorab eine Erklärung zu den Namen:

Dima=Hauptperson
Kostja=sein Cousin

"Ich stehe vor dem Schulgebäude und atme tief durch. Dann werfe ich einen Blick auf die Markierung, die ich mir mit Kugelschreiber auf den Zeigefinger geschrieben habe.
„Ihr Name“, steht da auf russisch. Ich bin jetzt schon nervös. Wie aufgeregt werde ich erst sein, wenn ich vor ihr stehe? Jemand klopft mir auf die Schulter. Aziz.
„Was los digga. Angst vor der Schule?“
„Nee...“
Einen Moment lang spiele ich mit dem Gedanken, ihm zu erzählen, was ich vorhabe. Aber ich entscheide mich dagegen.
Wir setzen uns in den Klassenraum. Ich blicke auf die beiden leeren Stühle neben mir. „Was ist mit Osman und Hakan?“
Aziz grinst.
„Die sind krank!“, sagt er dann. Der Lehrer betritt den Raum. Er stellt sich nach vorne und beginnt. Augenblicklich wird es still. Aber ich höre ihm nicht zu. Meine Gedanken kreisen um das rothaarige Mädchen. Wie wird sie wohl reagieren, wenn ich sie nach ihrem Namen frage? Soll ich sie direkt danach fragen oder unter einem Vorwand? Und was, wenn ich die gewünschte Information habe? Wie soll ich dann das Gespräch gestalten? Fragen über Fragen, die in meinem Kopf umherfliegen, wie ein aufgescheuchter Wespenschwarm. Ab und an zwinge ich mich zurück in die Realität, wenn der Lehrer jemanden in meiner Nähe dran nimmt. Schließlich will ich nicht hilflos da stehen, wenn er mich fragt. Plötzlich läutet es. Ich schrecke hoch. Die Stunde ist vorbei. Jetzt schon? Ich blicke auf die Uhr. Nein. Nur die erste Stunde ist um. 45 Minuten noch. Ich verbringe sie, wie auf heißen Kohlen. Alle paar Minuten werfe ich einen Blick auf die Uhr. Die Zeit kriecht so langsam. Als sei sie ein unendlich langes Gummiband, das von einer unbekannten Macht gedehnt wird. Um meinen Erfolg hinauszuzögern. Oder mein Scheitern. Endlich ! Der Gong. Ich schnelle hoch, schreibe mir eilig die Hausaufgabe auf den Heftrücken, lasse es im Ranzen verschwinden, und stürme aus dem Raum. Die Suche beginnt. Meine Augen werden zu Scannern, die die Umgebung nach roten Haaren abtasten. Ich lasse meinen Blick schweifen. Nichts. Ich blicke in die andere Seite des Ganges. Auch nichts.
„Ey.“
Aziz steht neben mir.
„Lass mal Pausenhalle gehen!“
„Nee, ich mache mich mit der Schule vertraut!“
„Achso. Soll ich dich 'rumführen?“
„Danke, ich komme allein klar.“
„Okay, dann nicht!“
Er geht.
Mein Scanner ist immer noch nicht angesprungen. Dann muss ich wohl auf den Schulhof.
Draußen regnet es. Jeder, der eine Kapuze hat, zieht sie an. Das erschwert mir die Suche.
Mein Blick schweift über die Umgebung, sucht, beobachtet, scannt...da! Rote Haare. Passt. Statur. Passt. Das muss sie sein. Eine Woge Adrenalin durchflutet meinen Körper. Ich setze mich in Bewegung...und stoße mit jemandem zusammen.
„Ey du Blindfisch!“
Es ist der Typ von gestern. Er schubst mich. Ich blicke mich um. Das Mädchen ist verschwunden. Danke sehr.
„Du Bastard, entschuldige dich!“
Er packt mich am Kragen. Um uns herum gruppieren sich Leute. Sie wollen Action sehen.
„Sorry...“
Er wirft mich zu Boden und täuscht einen Tritt vor.
„Nächstes Mal!“, flüstert er, und geht. Die Menschenmenge löst sich auf. Jemand reicht mir die Hand. Ich blicke hoch. Es ist Yura.
„Was machst du denn hier?“
„Ich gehe hier zur Schule.“, sagt er.
„Echt?“
„Ja, ich bin eine Klasse über dir!“
Er sieht zu dem Typen herüber, der mich niedergeworfen hat.
„Gegen diesen Kackvogel muss etwas unternommen werden! Wann hast du Schulschluss?“
„Nach der sechsten, wieso?“
Er reibt sich das Kinn.
„Dann muss ich halt schwänzen...“
In diesem Moment gongt es. Yura zeigt sich davon unbeeindruckt und holt sein Handy hervor.
„Dima. Nächste Pause chillst du bei uns im Klassenraum! Geh jetzt!“


Hakan wartet bereits auf mich.
„Ey, van Damme, du hast deinen Titel verloren!“
„Wie meinst du das?“
„Ich habe gehört, du hast dich gefetzt!“
„Es war...ein Missverständnis.“
„Achso. Ein Missverständnis, bei dem du zu Boden geschubst wirst...“
Er legt mir seine Hand über die Schulter.
„Das nächste Mal, scheiß auf alles, digga. Hau ihn tot, man!“
„Jaja...“
Wir gehen rein. Frau Kindt ist bereits im Klassenraum. Als erstes verteilt sie Bücher.
„Faust“, von Goethe. Klingt interessant. Aziz stößt mich an.
„Jetzt schreiben die schon Bücher über Körperteile, digga!“
Ich runzle die Stirn. War Faust nicht der Name einer Person?
Aber erst einmal beschäftigen wir uns weiter mit „Frühlings Erwachen“. Leider. Ich hatte mich so darauf gefreut, „Faust“ zu lesen. „Frühlings Erwachen“ heißt für mich „schweigen und schlafen“. Die Arbeit wurde schon geschrieben, und da ich das Buch nicht gelesen habe (und laut Aziz auch nicht lesen sollte), kann ich mich nicht am Unterricht beteiligen. Stattdessen versuche ich, die Goblins von den Graffitti zu reproduzieren. Aziz schaut mir dabei begeistert zu. Endlich beendet Frau Schwan den Unterricht. Jetzt gehe ich also zu Yura hoch...moment. Was ist mit dem Mädchen? Daran habe ich gar nicht gedacht. Ich trotte auf die Treppe zu und steige mechanisch die Stufen empor. Heute werde ich die benötigte Information wohl nicht mehr beschaffen können. Das Zitat vom Graffiti kommt mir in den Sinn. „You will never get the one you want!“ Ach quatsch. Morgen ist auch noch ein Tag...
Auf halber Strecke bleibe ich stehen. Und schlucke. Das Mädchen kommt mir entgegen.
Mein Herz schaltet in den overdrive-Modus. Tieeef durchatmen. Dann gehe ich auf sie zu.
„Hi..“
Sie bleibt stehen und lächelt mir zu.
Der Wespenschwarm in meinem Kopf ist verschwunden. Jetzt ist da nichts. Blackout. Ich komme mir vor, wie ein ferngesteuerter Roboter in einem Funkloch. Dabei will ich doch nur nach ihrem Namen fragen. Auf einmal wird mir so warm, wahrscheinlich hat mein Kopf schon die Farbe eines Hummers angenommen. Sie steht immer noch da. Ihr geduldiger Blick zwingt mich, zu antworten.
„Ähm...“
Na komm. Sag es. Wie heißt du. Ist doch nicht so schwer.
„Dima!“
„Naja, ich gehe dann mal!“
Sie geht die Treppenstufen herunter. Verdammt!
Ich blicke hoch. Yura steht am Geländer. Ich schleppe mich die restlichen Stufen hoch.
„Wer war das?“
Ich sehe ihn wütend an.
Er nickt.
„Verstehe. Du wolltest sie anmachen, oder?“
„Ja. Danke, dass du es vermasselt hast!“
„Wenn ich nicht wäre, würdest du da jetzt noch rumstehen...“
„...und mit ihr reden!“
„Ja? Wieso hast du dann fünf Minuten lang geschwiegen?“
Da hat er Recht. Wieso sind die Worte nicht aus meinem Mund gekommen? Nicht nur, dass ich mich jetzt vor ihr bis auf die Knochen blamiert habe, Yura hat auch noch alles mit bekommen.
Wäre das Leben ein Spiel, hätte ich den Level „Treppe“ neu gestartet.
„Egal, vergiss sie. Komm mit!“
Vergessen ? Wäre schön. Geht leider schlecht. Ich denke die beiden darauf folgenden Unterrichtsstunden nur an mein Versagen. Die fast verwischte Markierung an meinem Finger erinnert mich ständig daran.

Als ich die Schule verlasse, staune ich: Kostja, Roman und Yura stehen vor dem Gebäude. Als sie mich sehen, kommen sie auf mich zu.
„Ich habe gehört, du hattest heute Stress!“
„Ähm...“ Ja, im Prinzip stimmt das.
„Zeig uns diesen Hurensohn!“
Roman knackt mit den Fingern. Sind die beiden hier, um ihn zu hauen? Vor allen Leuten ?
„Da!“ Yura zeigt in die Menge. Tatsächlich. Das ist er. Kostja geht auf ihn zu. Ich blicke mich um. Links von uns ist der Lehrerparkplatz. Was, wenn uns einer sieht?
„Ey Dima.“ Kostja ruft mich zu sich.
„Der Typ sagt, ihr hattet keinen Streit!“
„Doch, hatten sie. Er hat Dima rumgeschubst!“
Wieder kommt Yura mir zuvor.
Kostja schubst den Typen.
„Jetzt habe ich dich auch geschubst. Was jetzt?“
Er schubst ihn noch einmal.
„Was jetzt, hä?“ Einige Leute umstellen die beiden schon. Kostja packt den Typen am Kragen. „Nächstes Mal wirst du leiden.“
Er dreht sich um und geht. Auch Roman und Kostja gehen. Der Kerl sieht mich an.
„Morgen bist du tot!“, zischt er. Etwas zu laut, denn im selben Moment stürmt Kostja auf ihn zu. Mit einem Sprungkick holt er ihn von den Beinen und setzt sich auf ihn. Dann schlägt er zu. Nur ein Mal. Er steht auf und legt mir die Hand auf die Schulter.
„Jetzt hast du Ruhe!“ "


Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.

Bis bald

lg, vulture


Der Witz: Was macht ein Clown im Büro ? Faxen!